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»Die Bundesliga ist nicht mehr so reizvoll«

Fenerbahce Istanbuls Chef-Trainer Christoph Daum sucht eine neue Herausforderung


Istanbul (dpa). Die Bundesliga ist für Christoph Daum nicht mehr die erste Wahl. »Ich kenne die Bundesliga sehr gut. Von daher ist die Bundesliga für mich nicht so reizvoll. Der größere Reiz geht von Italien, Spanien, England oder Frankreich aus. Nicht die Bezahlung ist der primäre Grund, sondern ich möchte noch einmal eine neue Fußballwelt, eine andere Stadt, ein anderes Land kennen lernen«, sagte Daum .
Er sieht die deutsche Nationalmannschaft beim Gastspiel in der Türkei in der Favoritenrolle. »Das Spiel gegen Deutschland ist für die türkische Mannschaft eher ein Warm-up für das letzte Quali-Spiel in Albanien. Das Ergebnis ist also unwichtig. Insofern sehe ich gute Chancen für einen deutschen Sieg. Und viele DFB-Spieler kämpfen ja noch um einen Stammplatz. Ich erwarte also eine überzeugende deutsche Mannschaft gegen eine türkische Elf, die mit den Gedanken schon beim nächsten Pflichtspiel ist.«
Trotz des erneuten Titelgewinns mit Fenerbahce Istanbul in der Türkei sei das Arbeiten für ihn schwierig. »Ich habe mir schon meine Gedanken gemacht, ob ich mir das alles hier weiter antun muss«, sagte der 51-Jährige. Für Daum, Meister in Deutschland, Österreich und der Türkei, »ist es ein riesiges Ziel, in einem vierten Land den Titel zu holen.« In der Champions League steigt jetzt aber erst einmal das Duell gegen einen Bundesliga-Vertreter: Der Fenerbahce-Rivale heißt am dritten Spieltag FC Schalke 04.
Trotzdem blickt Daum aber schon viel weiter nach vorn: »Es kann durchaus sein, dass ich für ein Jahr in ein anderes Land gehe, um die Liga kennen zu lernen und um dann im zweiten Jahr zu einem Spitzenclub zu wechseln.«

Artikel vom 08.10.2005