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Arzt will keine Polizisten behandeln


Unna (dpa). Ein niedergelassener Arzt in Unna hat sich geweigert, einen Polizisten zu behandeln. Wie Hauptkommissar Klaus Göldner gestern erklärte, soll ihm auf seine Bitte um einen Vorsorgetermin eine Sprechstundenhilfe gesagt haben: »Der Herr Doktor behandelt keine Polizeibeamten.«
In einem späteren Telefonat habe der Arzt dies damit begründet, dass er sich über die Polizei so sehr geärgert habe, dass er auf Grund dieses Ärgers Fehler bei der Behandlung von Polizisten nicht mehr ausschließen könne. Seine Patienten suche er sich überdies immer noch selber aus, habe er laut Göldner gesagt.
Der Polizist wandte sich nach eigenen Angaben mit einer Beschwerde an die Ärztekammer Westfalen-Lippe (Dortmund). Göldner, der auch Ratsmitglied in Unna ist, bezeichnete die Weigerung des Internisten als »skandalös und diskriminierend, selbst wenn man als Auslöser dafür ein subjektiv als negativ empfundenes Zusammentreffen mit einem Polizeibeamten unterstellen wollte«.
Der Arzt sei sein Hausarzt gewesen, bei dem er auch schon in Behandlung gewesen sei. »Wir haben uns immer sehr freundlich und nett unterhalten.« Mit dem Doktor und dessen Familie habe er weder dienstlich noch privat negativen Kontakt gehabt. Göldner sucht nun einen Hausarzt, »den ich konsultieren darf, obwohl ich Polizeibeamter bin«.

Artikel vom 07.10.2005