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Mautpreller belasten B 68

Schwerlastverkehr nahm bei Lichtenau um 62 Prozent zu

Lichtenau (WB/lnw). Die Bundesstraße 68 bei Lichtenau (Kreis Paderborn) ist zu einer beliebten Ausweichstrecke für Mautpreller geworden. Das geht aus einer Antwort des NRW-Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor.

Auf diesem Streckenabschnitt, der parallel zur Autobahn 33 verläuft, hat der schwere Güterverkehr im ersten Halbjahr 2005 um 62,3 Prozent zugenommen. Insgesamt war an zehn Durchgangsstrecken in NRW eine Zunahme des schweren Güterverkehrs um 28 bis 62 Prozent registriert worden. Die B 68 bei Lichtenau ist in Ostwestfalen-Lippe bisher die einzige Strecke mit erhöhtem Schwerlastverkehr.
Besonders findig sind vor allem die Grenzgänger. So verzeichneten die niederrheinischen Streckenabschnitte Elten auf der B 8 und Straelen auf der B 58 Zunahmen um 55 beziehungsweise rund 40 Prozent beim Schwerlastverkehr. Zusätzlich zu den 119 bestehenden Dauerzählstellen auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, die schweren Güterverkehr erfassen, seien in NRW 14 Anlagen neu eingerichtet und sieben technisch aufgerüstet worden, teilte das Ministerium mit. Landesweite Ergebnisse sollen zum Jahreswechsel vorliegen.
Dem Verkehrsclub Deutschland sind darüber hinaus von Mitgliedern weitere Ausweichstrecken als besonders betroffen gemeldet worden. Dazu zählen in Westfalen-Lippe unter anderem die B 64 bei Warendorf, die B 61 Dortmund-Oelde-Rheda-Wiedenbrück-Bielefeld und die Kreisstraße 52 bei Oelde.
Die Grünen haben deshalb Streckensperrungen für »Lkw-Maut-Flüchtlinge« gefordert. Auf den am stärksten belasteten Strecken müsse der Durchgangsverkehr für LKW gesperrt werden. Außerdem sollten mit Jahresbeginn 2006 auch stark belastete Bundesstraßen in die Mautpflicht einbezogen werden, fordern die Grünen.
Am 12. Oktober beraten die Verkehrsminister über den Vorschlag von Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD), die rechtlichen Möglichkeiten zu erweitern, um besonders stark belastete Ausweichstrecken zu sperren. NRW-Verkehrsminister Oliver Wittke (CDU) wurde aufgefordert, diese Initiative der Bundesregierung zu unterstützen.

Artikel vom 07.10.2005