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Unfallopfer fast eine
Stunde eingeklemmt

Autofahrer in dramatischer Aktion von Feuerwehr befreit


Von Jens Heinze und
Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). In einer dramatischen, fast einstündigen Rettungsaktion haben Helfer von der Berufsfeuerwehr gestern Mittag einen schwer verletzten Autofahrer aus seinem Pkw befreit. Der 48-Jährige aus Delbrück (Kreis Paderborn) war nach einem Aufprall mit seinem Mercedes-Kombi C 250 Turbodiesel gegen eine Tunnelmauer der Stadtbahnlinie 3 im Fahrzeug eingeklemmt worden. Vermutliche Unfallursache - Sekundenschlaf am Steuer.
Gestern Mittag kurz nach 13 Uhr hatte der Gärtner auf der Jöllenbecker Straße gegenüber dem Restaurant La Cucaracha die Kontrolle über seinen Wagen mit angekoppeltem einachsigen Anhänger verloren. Bei der Fahrt stadtauswärts in Richtung Babenhausen krachte der silbermetallic-farbene Mercedes - auf dem Beifahrersitz saß noch ein 49-Jähriger ohne Sicherheitsgurt - erst gegen die linke Bordsteinkante des Grünstreifens vor den Stadtbahngleisen, prallte dann nach etwa 30 Metern vor die Ecke der massiven Betonmauer an der Tunnelausfahrt der Linie 3.
Dabei wurde der Pkw völlig zerstört - der Aufprall war so heftig, dass der Mercedes mit zusammengeschobener Frontpartie sowohl vor der Fahrertür an der A-Säule als auch an der B-Säule vor der hinteren Beifahrertür einknickte. Während sich der 49-Jährige selbstständig mit leichten Prellungen vom Beifahrersitz retten konnte, blieb der Fahrer mit beiden Füßen hilflos im aufgewellten Bodenblech stecken.
Die alarmierten 25 Helfer und Retter von der Berufsfeuerwehr benötigten am Unfallort fast eine Stunde, um den Gärtner zu befreien. Während sich der Notarzt vom Klinikum Mitte um den im Mercedes festsitzenden Delbrücker kümmerten, zogen die »Blauröcke« das Autowrack mit Hydraulikschere und Spreitzer wieder auseinadner. Einsatzleiter Hans-Gerhard Goldstein: »Wir haben sogar eine Kette zwischen dem Mercedes und einem Leitungsmasten der Stadtbahn gespannt, um die Frontpartie zu dehnen. Anders war das Unfallopfer nicht zu befreien.«
Während der Rettungsarbeiten war die Jöllenbecker Straße ab Einmündung Apfelstraße für etwa zwei Stunden gesperrt. Der beim Unfall entstandene Sachschaden beträgt geschätzte 30 000 Euro.

Artikel vom 07.10.2005