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»Bilden auch
dieses Jahr über
den Bedarf aus«

Zukunftsorientierte Möglichkeiten

Senne (oh). Ein wenig stolz ist Dr. Sebastian Meyer-Stork, Geschäftsführender Gesellschafter des Senner Textilveredlungsunternehmens Windel, schon auf seine Auszubildenden und deren Gesamtzahl.

»Elf Azubis haben wir zurzeit bei 140 Mitarbeitern. Das sind damit mehr als die sieben Prozent Ausbildungsquote, die von der Bundesregierung im Rahmen der Ausbildungsplatzabgabe angestrebt worden waren«, sagt Meyer-Stork. »Und wir bilden zudem auch über den eigenen Bedarf hinaus aus.«
In diesem Jahr sind es drei gewerbliche und eine kaufmännische Auszubildende, die bei Windel »neu« lernen. Und sie haben noch etwas »neu« lernen müssen: Die bisherige Ausbildung zum Textilmaschinenführer beziehungsweise Textilveredler in zwei Stufen gibt es so nicht mehr.
Seit Beginn dieses Ausbildungsjahres besteht laut Ausbildungsordnung nur noch die Möglichkeit, sich entweder für eine zweijährige Ausbildung zu entscheiden - das ist dann das Berufsbild »Maschinen- und Anlagenführer«, oder die dreijährige Ausbildung zum Produktveredler Textil zu wählen.
»Bei uns wurde immer die zweijährige Ausbildung zugrunde gelegt«, sagt Ausbildungsleiter Klaus Kubitza. »Erwies sich jemand als "Durchstarter", so konnte er sich für die zweite Stufe entscheiden und problemlos ein drittes Ausbildungsjahr zur Spezialisierung als Textilveredler anhängen.«
Wer sich nun im Laufe seiner zweijährigen Ausbildung als Durchstarter erweist - und nur diese wird bei Windel angeboten - der hat Pech gehabt mit dem weiteren Aufstieg. Eine Situation, die weder der Unternehmensleitung noch dem Ausbilder noch den Azubis »schmeckt«. »Hier ist eine Hürde geschaffen worden, die nicht sehr hilfreich ist in der Ausbildungsproblematik«, sagt Meyer-Stork.
Gleichwohl ist man bei Windel bestrebt, engagierten Azubis auch in Zukunft - über eine nachträgliche Entscheidung im Laufe des ersten Ausbildungsjahres und ohne zeitlichen Verlust - den Weg frei zu machen zum Berufsbild Textilveredler. »Doch damit werden jetzt beide Seiten unnötig unter Druck gesetzt«, so Klaus Kubitza. Dessen Erfahrung als Ausbilder war mit der Zweistufen-Ausbildung so viel positiver.
Bereits jetzt sucht Windel die Auszubildenden für das kommende Jahr. »Dann gibt es bei uns neue, zukunftsorientierte Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Beschichtung«, weist Dr. Sebastian Meyer-Stork auf spezielle Dienstleistungen des Senner Textilveredlers hin. »Ein Bereich, der nicht nur in der Textilbranche, sondern bei der Papier- und Folienverarbeitung eine Rolle spielt.

Artikel vom 08.10.2005