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Schumacher hofft auf Regen

Räikkönen mit Motorschaden - Honda bastelt an neuem Formel-1-Team

Suzuka (dpa). Michael Schumacher bleibt bei der Wetter-Lotterie von Suzuka lediglich die Hoffnung auf Regen.

Während Weltmeister Fernando Alonso mit seinem Renault-Team vom erneuten Motorschaden des Silberpfeil-Piloten Kimi Räikkönen im Kampf um den Konstrukteurs-Titel der Formel 1 profitieren kann, geht es bei Schumacher und Ferrari vor dem Großen Preis von Japan an diesem Sonntag nicht vorwärts. »Wir haben Stillstand«, bilanzierte der Kerpener trotz der zweitbesten Zeit im zweiten Training.
Geschlagen geben musste sich Schumacher bei einsetzendem Niederschlag auf dem 5,821 Kilomter langen Kurs im Vergnügungspark von Suzuka um 1,034 Sekunden nur dem Toyota-Testfahrer Ricardo Zonta (Brasilien). Hauptgrund für die Steigerung nach dem 18. Rang zum Auftakt am Morgen sei der neue Satz Reifen gewesen. »Damit konnten wir wesentlich Zeit gut machen«, sagte Schumacher, dem der angekündigte Regen in der Qualifikation am Samstag und möglicherweise auch im Rennen (7 Uhr/RTL und Premiere) zu Gute kommen würde. »Es kann ein entscheidender Faktor sein«, so Schumacher.
Ansonsten wirkte der siebenmalige Titelträger recht ratlos, weil die Testfahrten weder neue Erkenntnisse brachten noch Wirkung zeigten. »Wo wir uns jetzt genau befinden, weiß ich auch nicht«, gestand der 36-Jährige. Ein Podiumsplatz wäre schon ein Erfolg, sagte Schumacher, für den in diesem Jahr nur der geschenkte Sieg beim USA-Skandalrennen zu Buche schlägt - ganz ohne Erfolg blieb Schumacher nur in seinem ersten Formel-1-Jahr 1991.
Ratlosigkeit herrschte auch bei McLaren-Mercedes angesichts des neuen Motorenschadens am Wagen von Räikkönen. Der Finne hatte den MP20-4 im Gras abstellen müssen und trat zum zweiten Training mit neuem Motor an. Die Konsequenz: Zum vierten Mal wird Räikkönen 2005 beim Start zehn Plätze zurückversetzt. »Natürlich bin ich enttäuscht«, sagte der Finne. Ob er im Kampf um den Konstrukteurs-Titel, den die Silberpfeile zuletzt 1998 geholt hatten, Punkte einfahren kann, hänge auch vom Wetter ab.
Nutznießer der Malaisen könnte Renault sein, das mit 162 Punkten zwei Zähler in der Team-Wertung hinter dem britisch-deutschen Rennstall liegt. »Aus meiner Sicht ist alles okay«, sagte der frisch gekürte Champion Alonso nach seinen Plätzen sechs und acht.
Auf einen Podestplatz vor dem Heimpublikum von Toyota hofft Ralf Schumacher. Im neuen TF105 B fuhr er auf den sechsten Platz. »Das ist hier meine Lieblingsstrecke, ich habe sehr gute Erinnerungen an den Kurs«, sagte der Kerpener, der vor neun Jahren Formel-3000-Meister in Japan wurde.
Asien-Rivale Honda sorgte unterdessen für Gesprächsstoff, weil der Rennstall plant, mit einem noch ungenannten Partner einen neuen Rennstall bereits im nächsten Jahr an den Start zu schicken. Laut BAR-Honda-Teamchef Nick Fry soll Formel-1-Chef Bernie Ecclestone bereits seine »volle Unterstützung« zugesagt haben.

Artikel vom 08.10.2005