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Rasant, raffiniert und recht respektlos

Zeichentrickfilm »Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen« startet

Hamburg (dpa). In dem Büro des erfolgreichen Erfinders Wallace blinken sämtliche Alarmlämpchen. Ein geheimnisvolles Riesenkaninchen, das durch die liebevoll gepflegten Vorgärten der kleinen, britischen Gemeinde streift, droht nur wenige Tage vor dem traditionellen Gemüse-Wettbewerb die gesamte Ernte zu vernichten.

Gemeinsam mit seinem cleveren Hund Gromit begibt sich der Schädlingsbekämpfungs-Experte auf eine wilde Jagd nach diesem mysteriösen Monster. Nach den Oscar-gekrönten Kurzfilm-Abenteuern »Wallace & Gromit unter Schafen« und »Wallace & Gromit - Die Techno-Hose« katapultiert der britische Autor, Regisseur und Produzent Nick Park (»Chicken Run - Hennen rennen«) seine knuddeligen Knetfiguren in »Wallace & Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen« in ihr erstes abendfüllendes Animationsabenteuer: rasant, raffiniert, respektlos. Kinostart: 13. Oktober.
Die Vorlage zu diesem turbulenten Trickfilmvergnügen entwickelte Park gemeinsam mit dem britischen Autor und Co-Regisseur Steve Box, der bereits als Animator an den »Wallace & Gromit«-Kurzfilmen mitgewirkt hatte. Die Dreharbeiten zu diesem aufwändigen Filmprojekt, das mit Hilfe traditioneller Stop-Motion-Technik realisiert wurde, dauerten eineinhalb Jahre. Neben der klassischen Knet-Animation kamen verschiedene digitale Effekte zum Einsatz, mit deren Hilfe die neuesten Erfindungen von Wallace kreiert wurden.
Damit die lästige Nagerplage bald ein Ende hat, entwickelt der Tüftler Wallace einen Kaninchenstaubsauger, mit dem er die Langohren unversehrt einsammeln und kurzerhand in seinen Keller verfrachten kann. Dort bastelt er an einer Gedankenübertragungs-Maschine, die den knabbernden Kaninchen ihre Gemüse-Gelüste austreiben soll. Als dieses gewagte Experiment außer Kontrolle zu geraten droht, kann Gromit noch in letzter Minute den Apparat abschalten.
Um Wallace und Gromit sowie 40 weitere Charaktere auf der Kinoleinwand zum Leben zu erwecken, verbrauchten die Animatoren insgesamt 2,8 Tonnen Plastilin. Für eine einzige Filmsekunde musste jede einzelne Figur in 24 verschiedenen Positionen aufgenommen werden. Zu diesem Zweck wurden ihr Kopf und Körper sowie ihre Arme, Beine, Hände, Finger, Augen und Ohren pro Einstellung immer nur minimal bewegt. Beschleunigt wurde das Verfahren durch den gleichzeitigen Aufbau von 30 verschiedenen Sets, an denen simultan gearbeitet wurde. Allein von Wallace wurden 35 Doppelgänger angefertigt, um seine Figur in verschiedenen Posen und unterschiedlichen Kostümen gleichzeitig zu filmen. Zudem verfügte jede Puppe über austauschbare Teile wie Augen, Ohren oder Hände sowie Mund-Versionen, um synchron die Dialoge zu sprechen.
Mit viel Liebe zum Detail, kuriosen Einfällen und sprühender Situationskomik beschert der britische Trickfilmregisseur Wallace & Gromit ein grandioses Spielfilmdebüt, das sowohl inhaltlich als auch stilistisch an seine legendären Kurzfilme mit den beiden Plastilin-Helden anknüpft.

Artikel vom 08.10.2005