Hollywood-Streifen läuft heute in Deutschland an - Kritik aus Kassel
Kassel (dpa). Der neue Hollywood-Streifen »The Brothers Grimm« stößt in der hessischen Heimat der Brüder Grimm auf ein geteiltes Echo: Mit dem wirklichen Leben und Schaffen der Märchensammler und Sprachforscher habe der Film von Kultregisseur Terry Gilliam (Kinostart heute) nichts zu tun, urteilt der Direktor des Kasseler Brüder-Grimm-Museums, Bernhard Lauer. »Das ist an den Haaren herbeigezogen.« Dennoch rechnet er dank des Films mit neuem Interesse an den Brüdern und einem touristischen Impuls. Statt märchenhaft geht es in dem Kinofilm eher gruselig zu: Jacob und Wilhelm Grimm selber treten als Geisterjäger in einem Plot an, in den etliche der Grimmschen Märchen hineingewoben sind. In einem verwunschenen Wald mit lebenden Bäumen und Wurzeln, der Menschen spurlos verschlingen kann, sollen die Grimms die Bevölkerung von einem schweren Fluch befreien. Trotz der Kritik an der reißerischen Aufarbeitung des Grimm- Stoffes will Kassel auf seinem Weg zur Brüder Grimm-Hauptstadt sowohl auf die Wissenschaft als auch auf Populäres setzen. Geplant sind in der Nähe des bestehenden Brüder Grimm-Museums eine Sprachakademie, eine Brüder Grimm-Bibliothek sowie eine Restaurationswerkstatt für die historischen Schriften. Außerdem soll ein Brüder Grimm-Erlebnispark eingerichtet werden - Zielgruppe sind vor allem Kinder und Touristen.
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