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Die Muslime fühlen sich
als Deutsche und Europäer

»Tag der offenen Moscheen« gut besucht


Bielefeld (jr). »Die Muslime in Deutschland fühlen sich als Deutsche und Europäer und wollen am gesellschaftlichen Prozess in Deutschland und in Europa teilhaben.« Das ist eine von mehreren wichtigen Botschaften, die jetzt beim »Tag der offenen Moscheen« in Bielefeld kundgetan wurden. Dieses Zusammenwirken sei jedoch nur auf der Basis gegenseitigen Vertrauens und gegenseitiger Achtung möglich, heißt es.
Mehrere Moscheen in Bielefeld hatten traditionell am »Tag der Deutschen Einheit« ihre Türen geöffnet und interessierte Besucher eingeladen. Herzlich begrüßt wurden Besucher zum Beispiel im Islamischen Zentrum Bielefeld an der August-Bebel-Straße 82.
Erste Ansprechpartnerin »vor Ort« war Sahar El Shamsy, Öffentlichkeitsreferentin des Islamischen Zentrums. Die 40-jährige gebürtige Ägypterin freute sich über die große Besucherresonanz und stand bei Fragen Rede und Antwort. Was denn nun genau eine Moschee sei, wurde die Referentin häufig gefragt. Sahar El Shamsy: »Die Moschee ist Gotteshaus und Gebetsstätte für die Muslime. Sie ist kein sakrales Gebäude, sondern Begegnungsstätte der Gemeinde, in der sowohl Unterricht als auch Unterhaltung stattfinden sowie gesellschaftliche Anlässe gemeinsam gefeiert werden.« Und - natürlich - Pflicht sei, vor dem Betreten einer Moschee sich die Schuhe auszuziehen.
Große Beachtung fand im Islamischen Zentrum auch ein Referat von Sulaiman Wilms, Berliner Chefredakteur der »Islamischen Zeitung«. Sein Thema: »Zwischen Al-Kaida und Globalia - die Geburt des Terrors aus dem Geist der Moderne«. Wilms wies in seinem Vortrag vor allem das weltweit terroristische Phänomen zurück.

Artikel vom 06.10.2005