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Keltenfürst zeigt sich öffentlich

Funde aus dem mittelhessischen Glauberg in Darmstädter Ausstellung


Darmstadt (dpa). Das Hessische Landesmuseum zeigt von heute an die archäologisch bedeutenden Keltenfunde aus dem mittelhessischen Glauberg. Erstmals nach ihrer Restaurierung sind die etwa 2500 Jahre alte Sandsteinfigur eines Keltenfürsten sowie Grabbeigaben und weitere Funde damit wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Ob die Ausgrabungsstücke auch dauerhaft ihren Platz in Darmstadt fänden, werde kommendes Frühjahr entschieden, sagte Wissenschaftsminister Udo Corts (CDU) gestern.
Ursprünglich hatte die Landesregierung geplant, die Fundstücke im geplanten Neubau des Landesmuseums zu präsentieren. Ob dies tatsächlich sinnvoll sei, müsse angesichts weiterer wichtiger Keltenfunde in Bad Nauheim noch einmal überprüft werden, sagte Corts. Auch dort oder in der Umgebung sei eine dauerhafte Ausstellung denkbar. »Man kann aber davon ausgehen, dass es nicht auf dem Glauberg sein wird«.
Im Mittelpunkt der derzeitigen Ausstellung stehen etwa 100 frühkeltische Fundstücke aus dem 1994 bis 1996 ausgegrabenen Grabhügel am Glauberg. Neben der 1,86 Meter hohen Steinfigur, die als bisher detailreichstes Abbild eines Keltenfürsten gilt, werden Fragmente dreier ähnlicher Figuren aus einem benachbarten Grab gezeigt. Auch Fundstücke wie eine bronzene Schnabelkanne, Schmuck und Waffen sind zu sehen, außerdem der Nachbau einer riesigen Ohren ähnelnden Blattkrone, wie sie auf dem Kopf der Fürstenfigur dargestellt ist. Hinzu kommen Stücke von anderen Kelten-Ausgrabungen.
Nach Angaben von Museumsdirektorin Ina Busch ist die Ausstellung voraussichtlich bis zum Herbst 2006 zu sehen.
www.hlmd.de

Artikel vom 06.10.2005