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Der geborene Frauenheld
Nissan Micra als C+C mit faltbarem Panorama-Glasdach für 16 590 Euro
Für Nissan steht fest: Der neue, offene Micra wird ein absoluter Frauenheld. Am Steuer des C+C werden, so lauten die Prognosen, zu 80 Prozent Vertreter des weiblichen Geschlechts sitzen.
Es ist eine große Offenheit, mit der sich der Micra als CabrioCoupé seinem Publikum vom 19. November an präsentiert. Wir hatten die Möglichkeit, schon jetzt ausführlich mit dem neuen Nissan zu fahren. Dabei stellte sich schnell heraus: Der freie Blick zum Himmel wird auch bei geschlossenem Dach keinesfalls getrübt. Der Cabrio-Spezialist Karmann aus Osnabrück hat ein komplett aus Glas bestehendes zweiteiliges Verdeck konzipiert und baut es auch direkt im englischen Nissan-Werk Sunderland ein. Das sorgt für jede Menge Licht im Passagierabteil.
Auf Knopfdruck (leider nur bis Tempo 5, also eigentlich im Stand) verschwindet die gläserne Kuppel in etwas mehr als 20 Sekunden gefaltet unter dem Heckdeckel. Selbst dann bietet der Kofferraum noch ein Fassungsvermögen von erstaunlichen 255 Litern. Ist das Dach über dem Kopf, sind es sogar satte 457 (!) Liter. Das ist mehr, als mancher Kompaktwagen zu bieten hat. Durchdacht auch die Idee des Faches unter dem Beifahrersitz, das beim Betätigen der Zentralverrieglung automatisch mit abgeschlossen wird.
Zudem können diverse Taschen oder auch zwei Trolleys auf der Rückbank verstaut werden. Bequem sitzen indessen kann dort niemand - außer vielleicht quer mit angewinkelten Beinen. Dass Nissan dennoch die 2+2-Lösung gewählt hat, erklärt ein Sprecher als »Gefühlsentscheidung«. Zum einen wirke der Innenraum mit zwei Rücksitzen wertiger. Auf der anderen Seite würde vermittelt, dass im Fall der Fälle ja doch eine dritte oder gar vierte Person mitgenommen werden könnte.
Vorne sind Beinfreiheit und Übersicht (Armaturen und Instrumente liegen dort, wo sie sein sollen) bestens. Sitzriesen allerdings könnten schnell den Eindruck erlangen, ein »Brett vor dem Kopf« zu haben.
Der Grund dafür ist die flach und weit in den Innenraum ragende Frontscheibe. Bei einer Körpergröße von 1,84 Metern endet der Rahmen der Windschutzscheibe ziemlich nah an der Stirn. Doch der Micra C+C soll ja schließlich in erster Linie Frauen bezirzen - und die sind ja im Durchschnitt kleiner gewachsen als Männer.
Wer auch immer am Steuer sitzt - fahren lässt sich der gegenüber dem herkömmlichen Micra in der Länge um 72 Millimeter gewachsene und um 99 Millimeter flachere C+C wunderbar. Der Kleine ist handlich, flitzt flott um die Kurven und bleibt in allen Situationen lammfromm.
Für den Antrieb bietet Nissan zwei unterschiedliche Motorisierungen an. Der 1,4 Liter leistet 88 PS (65 kW) und reicht allemal aus, um das CabrioCoupé auf Trab zu bringen. Auch wenn der Wagen mit etwa 1,2 Tonnen wahrlich kein Leichtgewicht ist. Wer es etwas sportlicher mag, wird sich eher für das neue 1,6 Liter Triebwerk mit 110 PS (81 kW) entscheiden. Das Aggregat wurde vor wenigen Wochen an dieser Stelle im Micra SR vorgestellt.
Der Einstiegspreis für den Micra C+C 1,4 mit Front- und Seitenairbags (ESP gegen Aufpreis), elektrischem Glasdach samt Sonnenrollo, elektrischen Fensterhebern, Bordcomputer, elektrisch einstell- und beheizbaren Außenspiegeln, geschwindigkeitsabhängiger Servolenkung und Lederlenkrad beträgt 16 590 Euro. Der 1,6 in der Premium-Version (Aluräder, CD-Radio, Klimaautomatik, Stoff-Leder-Sitzbezüge) kostet 20 590 Euro. Schnäppchenjägerinnen kommen bei Nissans neuem Frauenhelden also nicht auf ihre Kosten. Wolfgang Schäffer

Nächste Woche:
das neue Peugeot 407 Coupé

Artikel vom 15.10.2005