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Angeschlagener
Zuma soll Baxter
den Kopf retten

Arminia ab heute im Trainingslager

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Fünf Übungseinheiten und ein Testspiel an drei Tagen: »Es muss sich ja lohnen, sonst bräuchten wir nicht ins Trainingslager zu fahren«, sagt Coach Thomas von Heesen. Heute um 9 Uhr bricht der Profikader des DSC Arminia Bielefeld in den Kreis Gütersloh auf, quartiert sich im Marienfelder Hotel Klosterpforte ein.

Der Grund: Am Wochenende pausiert die Fußball-Bundesliga, auf allen Kontinenten streiten Nationalmannschaften um das Ticket zur Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft. Oder aber absolvieren, wie das deutsche Auswahlteam, ein Testspiel, in diesem Fall in der Türkei.
Weil Sibusiso Zuma am Samstag mit Südafrika in Durban gegen die Republik Kongo antritt und bereits abgereist ist, wird er am allem voran den Teamgeist fördernden Trainingscamp nicht teilnehmen können. Thomas von Heesen schmeckt das ganz und gar nicht: »Sibu hatte so gut wie keine Sommerpause. Wir müssen aufpassen, dass wir ihn nicht überpowern.« In Leverkusen wurde Zuma darum wegen eines Blutergusses im Oberschenkel eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt. Von Heesen: »Er hat signalisiert, dass er raus wollte.«
Weit weniger einsichtig im Umgang mit seinem Rechtsaußen zeigt sich Zumas Nationaltrainer Stuart Baxter. Obwohl die Partie bezogen auf die WM-Qualifikation für die chancenlosen Südafrikaner uninteressant ist, besteht er auf Zumas Kommen. Der Grund leuchtet ein: Weil die WM-Quali gleichzeitig auch die Vorausscheidung zur Teilnahme am afrikanischen Nationen-Cup im nächsten Jahr in Ägypten ist, braucht das drittplatzierte Südafrika, um zumindest bei diesem Turnier dabei zu sein, noch einen Sicherheitspunkt, damit Verfolger Burkina Faso auf Distanz gehalten wird. Die ersten Drei aus jeder der fünf Afrika-Gruppen sind beim Kontinentalturnier dabei. Und ganz nebenbei geht es für den umstrittenen Baxter um seinen Job: Scheitert er, gilt seine Entlassung als sicher. Ganz und gar nicht sicher ist dagegen, ob Zuma wegen des in Leverkusen erlittenen Pferdekusses für Südafrika überhaupt spielen kann.
Abgesehen von Zuma und den längerfristig Verletzten werden alle anderen Arminen in den Bus nach Marienfeld steigen. So auch Markus Schuler, der wegen Beschwerden an der Patellasehne des operierten Knies gestern auf dem Trainingsgelände an der Friedrich-Hagemann-Straße lediglich ein paar Laufrunden drehte. »Ist nichts Schlimmes«, gab Schuler Entwarnung. Er wird in Marienfeld das volle Trainingsprogramm bestreiten können.
Anders der unter Rückenschmerzen leidende Marcio Borges: Nach den Koordinationsübungen wurde auch er von Co-Trainer Frank Geideck zum Laufen geschickt. Und traf hier neben Schuler auch Fatmir Vata. Der Albaner sehnt sich, nachdem bei ihm ein Innenbandanriss im Knie diagnostiziert worden war, nach der Rückkehr ins Teamtraining. Der 33-Jährige brennt auf sein Comeback, vor dem nächsten Auswärtsspiel in Nürnberg (22. Oktober) ist mit der Nominierung des Offensivspielers aber kaum zu rechnen.

Artikel vom 06.10.2005