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»Wir wollen nicht kampflos aufgeben«

Senne wehrt sich gegen drohende Schließung seines Bezirksamtes / Aktion am 14. Oktober

Senne (mp). »Wer nicht kämpft, der hat schon verloren!« - da sind sich die Senner einig: Politiker aller Parteien, die Kaufmannschaft und Vereine protestieren gegen die geplante Schließung des Bezirksamtes Senne.

Am Freitag, 14. Oktober, wollen sie sich um 11 Uhr auf dem Marktplatz treffen und gemeinsam Flagge zeigen. Unter dem Motto »Senne steht still« ruft die Senner Gemeinschaft alle betroffenen Bürgerinnen und Bürger zur Solidarisierung auf. Hintergrund sind die Überlegungen des Bielefelder Oberbürgermeisters Eberhard David, durch die Schließung mehrerer Bezirksämter ohne erkennbare Leistungseinbußen viel Geld einsparen zu können. Das Senner Bezirksamt gehört zu den Schließungskandidaten. »Das ist so überhaupt nicht möglich«, sagen die Senner und verweisen auf die breite Angebotspalette ihres Verwaltungszentrums.
»Wir brauchen unser Bezirksamt für kurze, unbürokratische Ämtergänge, für Kulturkreise und Vereine, die Volkshochschule, die Ferienspiele, den Kontakt mit der Partnerstadt Concarneau und zur Stärkung des Geschäftslebens in Senne«, schreibt die Senner Gemeinschaft auf einem Flugblatt, das die Öffentlichkeit zur Protestkundgebung auf den Marktplatz treiben soll.
»Wir wollen nicht kampflos aufgeben, denn unser Bezirksamt ist viel mehr als nur eine Bürgerberatung. Im Gegenteil: Seine Kompetenzen müssten eher erweitert als eingeschränkt werden«, sagt Bezirksvorsteher Ferdinand Stöppel. »Gebäude- und Materialkosten können doch nicht die einzigen Kriterien sein«, beklagt Heinrich Christoph Rohde von den Grünen.
Aber die Uhr tickt: Wenn am 18. Oktober der Finanz- und Personalauschuss das »Aus« des Senner Bezirksamtes beschließt und der Rat diesen Beschluss bei seiner Sitzung am 27. Oktober abnickt, dann würde schon im Februar 2006 die Schließung bevorstehen. »Deshalb müssen wir kurzfristig verhindern, dass ein solcher Beschluss gefasst wird«, sagt Stöppel.
Im Rahmen der Aktion »Senne steht still« soll am 14. Oktober um 11 Uhr eine blaue Flagge gehisst werden, Kinder sollen dazu Luftballons in den Himmel steigen lassen. Geplant ist auch, symbolisch alle Geschäfte für eine halbe Stunde zu schließen.

Artikel vom 06.10.2005