05.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Rewe auf den Spuren der Metro

Sparkurs im Inland -ÊWachstum im Ausland -ÊChancen in Osteuropa


Köln (dpa). Mit massiven Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe will Rewe schlagkräftiger im hart umkämpften deutschen Lebensmittelhandel werden. »Die Hälfte der Erträge wird im Ausland erwirtschaftet, obwohl wir dort nur 28 Prozent des Umsatzes erzielen«, sagte der Rewe-Vorstandssprecher Achim Egner im Interview mit dem »Kölner Stadt-Anzeiger«. Ziel des zweitgrößten deutschen Handelskonzerns sei es, die Umsatzrendite von zuletzt 1,5 Prozent deutlich zu verbessern und in die Nähe anderer international agierender Handelsriesen wie der Metro zu kommen. Massive Stellenstreichungen seien nicht vorgesehen, sagte gestern ein Sprecher der Rewe.
Auf dem deutschen Lebensmittelmarkt könne die Rewe ihr Ergebnis nur durch Kostenspareffekte verbessern. Als ein Beispiel nannte Egner die Vertriebsstruktur. »Unsere konzerneigenen Filialen und die selbstständigen Rewe-Händler, die von uns beliefert werden, werden derzeit jeweils von eigenen Lagern beliefert. Das macht vielfach wenig Sinn.« Die Zahl regionaler Vertriebsniederlassungen werde von neun auf sechs reduziert. Auf die Frage, wie viele Arbeitsplätze abgebaut werden, sagte Egner: »Wir werden ein Effizienzsteigerungsprogramm durchführen und über den ein oder anderen Posten nachdenken«.
Der Kölner Konzern (ohne den selbstständigen Rewe-Einzelhandel) erzielte 2004 den Rekordumsatz von 33,6 Milliarden Euro. Das waren 5,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit stieg um 15 Prozent auf 510 Millionen Euro. Die Umsatzrendite vor Steuern erhöhte sich auf gut 1,5 Prozent.

Artikel vom 05.10.2005