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Arbeiten auch mit
Behinderungen

Real und Integrationsfachdienst kooperieren

Sieker (WB). Ununterbrochen kommen leere Flaschen durch die kleine Luke in der Wand und stauen sich am Ende des Laufbandes. Mit zügigen Handgriffen sortiert Torsten Schröter das Leergut in die bereit stehenden Getränkekästen. Anfang Juli hat der Real-Markt an der Schweriner Straße den 38-jährigen behinderten Mann für die Arbeit an den Automaten eingestellt.

Auf der anderen Seite der Luke drängen sich die Kunden des Warenhauses vor den beiden neuen Leergutautomaten. Sie legen im Sekundentakt Pfandflaschen in die Einwurfschächte. Torsten Schröter bleibt gelassen, sein Job macht ihm Spaß. Für das Unternehmen bedeutet seine Einstellung keinen Aufwand - im Gegenteil. Für den Mitarbeiter jedoch bedeutet sie einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt.
»Wir haben bisher überwiegend gute Erfahrungen mit behinderten Beschäftigten gemacht. Außerdem wurden wir bei der Anschaffung der Automaten und der Einrichtung der beiden Arbeitsplätze vom Integrationsfachdienst in Bethel, von der Arbeitsagentur und dem Integrationsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe prima unterstützt«, begründet Real-Geschäftsleiter Heinz-Dieter Kemper die Entscheidung.
Im Juni hat das Real-Warenhaus in Sieker die modernen Automaten angeschafft, um die Leergutannahme und die Pfandabrechnung im Getränkebereich zu modernisieren. Als es um die Besetzung der beiden Arbeitsplätze an den Leergutautomaten ging, wandte sich das Unternehmen wie selbstverständlich an den Integrationsfachdienst des Betheler Stiftungsbereichs pro Werk. In dem Real-Warenhaus arbeiten bereits acht Menschen mit Behinderung.
Der Integrationsfachdienst betreut behinderte Menschen, die im Arbeitsleben stehen oder eine Beschäftigung suchen. Sie kommen nicht nur aus den v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. »95 Prozent sind Personen aus dem Stadtgebiet Bielefeld und Gütersloh«, so Corny Annas, Mitarbeiterin des Integrationsfachdienstes. »Wir bemühen uns, eine passgenaue Arbeit für diese Menschen zu finden, möglichst auf dem ersten Arbeitsmarkt.« Allein im vergangenen Jahr hat der Integrationsfachdienst 80 Menschen mit Behinderung auf den ersten Arbeitsmarkt vermittelt. Davon 53 in unbefristete Arbeitsverhältnisse. Interessierte erreichen den Integrationsfachdienst in Bethel unter Telefon 144 45 40.

Artikel vom 06.10.2005