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Ein total beschwipster Schwede
Benzin, Diesel, Ethanol: Saab 9-5 Facelift mit drei Antrieben
Dass die Schweden dem Alkohol zugetan sind, ist ein weit verbreitetes Vorurteil. Saab allerdings bedient genau dieses Klischee perfekt mit dem neuen 9-5er, der - je nach Motorisierung - außer mit Benzin und Dieselkraftstoff auch mit Ethanol-Alkohol betankt werden kann.
Die Schweden sind begeistert von der Bio-Alternative, fast jeder zweite georderte Saab 9-5 ist ein BioPower-Modell. Kein Wunder, denn im Herstellerland sind die Vorteile bestechend. Der E85 genannte Treibstoff besteht zu 85 Prozent aus Ethanol und zu 15 Prozent aus Benzin. Im Vergleich zur reinen Benzinverbrennung wird der CO2-Ausstoß bis zu 80 Prozent verringert. Außerdem ist E85 um 25 Prozent billiger als Benzin. Während das Portemonnaie geschont und das Gewissen beruhigt wird, bleibt der Fahrspaß nicht auf der Strecke, 180 PS (132 kW) leistet der »Alki« mit zwei Litern Hubraum.
In Deutschland kann sich der neue Saab vorerst noch kein Schlückchen genehmigen, denn das aus Pflanzen hergestellte Ethanol ist hier kaum verfügbar. »Wir wollten trotzdem dieses Henne-Ei-Dilemma lösen und einen Anfang machen. Wenn wir mit dem BioPower eine Nachfrage nach Ethanol schaffen, dann werden die Tankstellen folgen«, hofft Knuth Sexauer, Geschäftsführer von Saab Deutschland. Bis es soweit ist, kann der Bio-Saab auch mit Benzin betrieben werden.
Wer den neuen, nun mit dynamischem Frontdesign und klaren Linien ausgestatteten 9-5 lieber »normal« motorisiert haben möchte, hat die Wahl zwischen vier Benzinern mit Hubräumen von zwei bis 2,3 Litern mit 150 PS (110 kW) bis 260 PS (162 kW) sowie einem 1,9-Liter Common-Rail-Turbodiesel mit 150 PS. Diese 9-5-Versionen sind von November an im Handel, der Saab 9-5 BioPower wird im ersten Quartal 2006 ausgeliefert. Der als Limousine und Sport Combi erhältliche Saab 9-5 rangiert preislich von 30 450 Euro (2.0, Limousine) bis 40 950 Euro (2.3 Turbo, Kombi). Wer seinem Tank ab und an ein Schnäpschen kredenzen will, zahlt für den BioPower 1000 Euro mehr. Esther Steinmeier

Artikel vom 22.10.2005