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Die ewige Liebe zu
den drei Akkorden

ZZZ Hacker feiern ihr 25-jähriges Bandjubiläum


Von Heinz Stelte
Bielefeld (WB). Nein, ihrem musikalischen Lebensmotto sind sie nicht treu geblieben. Sonst würde es diese Zeilen nicht geben und auch nicht das zweitägige Fest im JZ Kamp, mit dem diese »Verweigerung« gefeiert wird. »No future (keine Zukunft)« war das Punkrock-Gebot der Stunde, als die ZZZ Hacker 1981 ins Licht der Öffentlichkeit rückten. Doch aus irgend welchen Gründen hat sich diese Prophezeiung beim Abspielen der schnellen Drei-Akkorde-Stücke nicht bewahrheitet, und so punk-rocken die Hacker noch heute, 25 Jahre später.
Theesen ist der Geburtsort der inzwischen dienstältesten ostwestfälischen Punk-Band, als Markus (Kussi) und Matthias (Coach) Weber zunächst als Duo, dann mit wechselnden Schlagzeugern begannen. Mit Sänger Milos Ukena erfolgte der (zunächst lokale) Durchbruch: 1983 die erste Platte (»Kind, sieh da nicht hin«) im Eigenvertrieb, zahllose Konzerte, 1984 Gastspiele mit den Toten Hosen oder den Ärzten (die den Hackern sogar eine EP gewidmet haben), 1985 darf man sich »schlechteste Band Bielefelds« nennen.
Neben dem Punkrock ist Fußball die zweite große Leidenschaft der Hacker. Nicht nur, dass sie bei Heimspielen die Arminia lautstark unterstützen, die Liebe zum DSC drückt sich auch immer wieder musikalisch aus. So etwa Anfang 1994, als die ZZZ Hacker die Single »Die Arminia EP« aufnahmen. Der Song sollte Vereinshit, Arminia am Verkauf der Scheibe beteiligt werden. Kurz vor der Präsentation des Liedes vor ausverkauftem Haus im Stadion stoppte der damalige Manager Rüdiger Lamm die Aktion. Einige Textpassagen entsprachen nicht den damaligen Fußballgepflogenheiten. Immerhin: den Hackern brachte diese Aktion bundesweite Publicity.
Inzwischen sind die Band und Arminia längst wieder versöhnt. So werden die Hacker schon mal eingeladen, musikalisch einen VIP-Abend zu gestalten oder bei der Aufstiegsfeier 2004 vor dem Rathaus zu spielen.
25 Jahre Punkrock, geht das? Wohl nur, wenn man Hacker ist. Zwar sind die wilden Punker von 1980 heute reifer geworden, Geschäftsmann, Studiobesitzer, Langzeitstudent - doch die Liebe zur schnellen Drei-Akkorde-Musik ist, aller Fluktuation im Bandgefüge zum Trotz, geblieben. Heute besteht die Gruppe neben den Weber-Brüdern noch aus Sänger und Schlagzeuger Charles Schwede und Gitarrist Markus Boecker (T-Kiela).
Gefeiert werden 25 Jahre ZZZ Hacker am Freitag, 7. Oktober, und Samstag, 8. Oktober, im JZ Kamp, Niedermühlenkamp. Am Freitag sind ab 20 Uhr neben den ZZZ Hackern zu hören: Mötex (Bielefeld), Gang Loco (Hamburg), Putt he cunt back in country (Meinertzhagen), Vulture Culture (Paderborn) und Se Schrillos (Bielefeld) zu Gast, am Samstag ab 20 Uhr neben den Hackern Les Roeveren, Weltniveau (Hamburg), Ackerbau & Viehzucht (Höxter), Nik Neandertal (Bielefeld) und Dust (Herford). Einlass ist jeweils um 19 Uhr. Außerdem findet am Samstag von 14 bis 17 Uhr ein Kinderfest statt.

Artikel vom 05.10.2005