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Mehr HIV-Infektionen

Aids: Anstieg in diesem Jahr um 20 Prozent

Die rote Schleife gilt als Zeichen der Solidarität mit HIV-Infizierten.

Berlin (Reuters). Die Zahl der neu erkannten HIV-Infektionen ist in Deutschland im ersten Halbjahr 2005 deutlich gestiegen. Sie liege mit 1164 um 20 Prozent höher als in Vergleichszeitraum des Vorjahres, teilte gestern das Robert Koch-Institut mit. Am stärksten seien Männer mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten von einer Infektion mit der tödlichen Immunschwächekrankheit Aids betroffen.
Ihr Infektionsrisiko sei derzeit so groß wie nie in den vergangenen zwölf Jahren. »Die Entwicklung bei diesen Infektionen gibt Anlass zur Sorge«, sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts, Reinhard Kurth. Es sei weiter nötig, darüber aufzuklären, dass es auch bei verbesserter Therapie keine Heilung der Erkrankung gebe. Als Grund für das wieder wachsende Infektionsrisiko gab er die rückläufige Bereitschaft zur Verwendung von Kondomen an. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung verwies auf Wissenslücken über den Schutz vor einer Infektion gerade bei jüngeren Menschen. Es sei höchste Zeit, wieder das Bewusstsein für die Gefahren zu schärfen und die Aufklärung zu stärken.

Artikel vom 06.10.2005