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Als Mensch diffamiert

Politische Unkultur


Was hat die gute Frau Merkel verbrochen, dass sie vom politischen Gegner (und nicht nur von diesem) so als Person und Mensch angegriffen wird? Bei anderen Parteispitzen mag dies ja noch Kalkül sein, nach dem Motto: Etwas Dreck bleibt immer hängen, man muss nur ausreichend oft diffamieren. Diese Art der politischen Unkultur sollte nicht so unkritisch von den Medien transportiert werden. Wie sollte sich Frau Merkel denn »besser« darstellen, um in unserem Land Akzeptanz zu erfahren? Vielleicht als Ledervamp oder auf Schlachtschiffen der Marine, im Kampfanzug? Wo bleibt die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Problemen? Wo bleiben die neuen Ideen und die Leute, die diese zu verwirklichen helfen könnten?
Schröder und seine Mannschaft hatten sieben Jahre Zeit, um eine Politik »für die Menschen« zu manchen. Unter Reformen verstehe ich etwas anderes. Nun zu orakeln, die »Schwarzen« in Person von Angela Merkel bedeuteten das Ende des ach so sozialen Deutschlands, finde ich nur demagogisch und völlig inhaltslos. Vielleicht aber geht dies wirklich nicht in Deutschland: eine Frau, ohne Schlips und Größenwahn, und dann noch aus dem Osten - als Kanzlerin.  SIEGFRIED BERGER33829 Borgholzhausen

Artikel vom 13.10.2005