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In die Firma hineingewachsen

Paul von Schubert übernimmt Geschäftsführung der Gundlach-Gruppe

Von Manfred Matheisen
und Carsten Borgmeier (Foto)
Bielefeld (WB). Generationswechsel bei Gundlach: Am 1. Oktober hat Paul von Schubert (31) den Vorsitz der Geschäftsführung der Holding von seinem Vater Dr. Bernhard von Schubert (54) übernommen.

Den Übergang der Geschäftsführung hat das mittelständische Familienunternehmen seit etlichen Jahren bewusst geplant. Während Paul von Schubert sich »mit Freude an die anspruchsvolle Aufgabe macht«, stellt sich der »Senior« neuen Herausforderungen: Bernhard von Schubert ist einer Berufung der Bielefelder Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) zum Professor für Medienwirtschaft gefolgt. Er wird zudem in den Beirat der Gundlach-Gruppe eintreten, der weiter von Dr. Ingeborg von Schubert geführt wird.
Paul von Schubert ist als neuer Chef der Gruppe gut gerüstet: Ausbildung zum Verlagskaufmann bei Bertelsmann, wirtschaftswissenschaftliches Studium in Fribourg (Schweiz), Tätigkeit im Finanzbereich der Oetker-Gruppe. Erste operative Erfahrungen hat er als Geschäftsführer des Gundlach-Tochterunternehmens »Deutscher Sportverlag« in Köln gesammelt.
Die Gestaltungsmöglichkeiten, die sich einem Unternehmer bieten, haben den Junior schon früh fasziniert. Er sei in die Firma hineingewachsen, sagt er. Seinen Eltern rechnet er hoch an, »dass sie mich nie gedrängt, sondern immer gelassen haben.« So habe er auch Fehler machen, »selber auf die Platte fassen« dürfen.
Das Unternehmen, das Bernhard von Schubert 26 Jahre erfolgreich geführt hat - der Umsatz wurde in dieser Zeit mehr als verdoppelt -, sieht der Sohn »gut aufgestellt«. Er setzt auf Kontinuität, will weiter »in klar definierten Nischenmärkten unterwegs sein«. Die Gruppe hat im vorigen Jahr mit 1.000 Mitarbeitern an vier Standorten einen Umsatz von 150 Millionen Euro erzielt, ist Marktführer in den Bereichen Verpackungen und Display, Druck und Plakat. Mit dem Bielefelder Verlag BVA und dem Deutschen Sportverlag besetzt man einen zukunftsträchtigen Markt. Paul von Schubert lässt keinen Zweifel daran, dass das Herz der Gruppe weiter in Bielefeld schlagen wird. Gleichwohl sieht er es als eine seiner Aufgaben an, die Internationalisierung des Unternehmens voran zu treiben.
Über den Beirat und im Bereich des Managements firmeneigener Immobilien bleibt Bernhard von Schubert der Gruppe verbunden. Vor allem wird er sich aber der Professur an der FHM widmen - »das ist ein Fulltime-Job«. Bislang schon hatte er Lehraufträge an der Universität und der Fachhochschule. Nun freut er sich darauf, »die vielfältigen Erfahrungen aus der Praxis in der Lehre umzusetzen«.

Artikel vom 05.10.2005