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Exotische Gärten
in der Alhambra
Queen Games legt »Carat« neu auf
Die »Gärten der Alhambra«: Klingt so, als hätte Dirk Henn eine neue Erweiterung für sein Erfolgsspiel »Alhambra« geschaffen. Stimmt aber nicht: Das Spiel ist vielmehr eine Neuauflage des 1998 ebenfalls bei Queen-Games erschienenen »Carat«. Mit Hilfe von Grafik und Motiven aus »Alhambra« hat Henn das Legespiel aufgepeppt und zur lohnenden Investition (18 Euro) für alle gemacht, die einfach losspielen wollen, ohne lange Regeln zu büffeln.
Zuerst werden die quadratischen Wertungsplättchen mit der Grundrissseite nach oben ausgelegt. Auf der anderen Seite findet man die aus »Alhambra« bekannten Gebäude wie Pavillon (mit einem Wert von 1), Serail (2), Arkaden (3), Gemächer (4) und Türme (5). Um die Gebäude herum wird der Garten gebaut.
Auf den Legeplättchen sind Teile einer Landschaft abgebildet, die Wege in vier Abschnitte unterteilen, in denen gleich viele Bäume in den vier Spielfarben stehen. Die Plättchen sind achteckig und haben vier lange und vier kurze Seiten. Die kurzen werden an andere Gärten angelegt, die langen an die Gebäude.
Ist ein Gebäude komplett von Gärten umschlossen, wird es sofort gewertet. Wer am meisten Pflanzen ans Gebäude gebracht hat, erhält die Punkte: Anzahl der Pflanzen multipliziert mit dem Wert des Hauses. Aber aufgepasst: Wenn an einem Gebäude zwei Spieler die meisten Pflanzen haben, bekommt der Spieler die Punkte, der die nächst meisten hat. Haben alle beteiligten Spieler gleich viele Pflanzen gesetzt, freut sich der unbeteiligte Dritte (oder Vierte). Das macht das gelungene Spiel auch recht taktisch.
Schon Anfang der 90er Jahre machte der Aachener Spieleerfinder und Autor Dirk Henn mit Spielen in Eigenproduktion auf sich aufmerksam. Zusammen mit seiner Frau Barbara gründete er 1992 den Kleinstverlag db-Spiele. Mit dabei war Al Capone. Das Spiel sollte gut zehn Jahre später und einige wichtige Entwicklungsstufen weiter seinen geradezu märchenhaften Erfolg als »Der Palast von Alhambra« feiern.
Mit Showmanager, Metro und Atlantic Star, alle ebenfalls bei Queen Games erschienen, schaffte er es bereits dreimal auf die Auswahlliste zum Spiel des Jahres. Thomas Lunk

Artikel vom 08.10.2005