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Spaß wichtiger
als der Sieg
Witzige Fragen und Antworten
Die Warnung steht schon auf der Schachtel: »Wie ich die Welt sehe« sei »ein nicht ganz ernst zu nehmendes Kartenspiel für beliebig viele Leute«. Das stimmt!
Je größer die Runde, desto witziger ist das Spiel. Eine Hürde stellt allerdings die Spielanleitung dar, die zwar witzig ist, sich durch eigenwillige Beschreibungen aber kompliziert gestaltet. Demnach ist der Startspieler das »Individuum, das erläutert, wie es die Welt sieht« - oder kurz Idewedwes.
»Wie ich die Welt sehe« (Abacusspiele, etwa 20 Euro) besteht aus 56 Meine-Welt- und etwa 400 Es-Karten. Die Meine-Welt-Karten beschreiben Situationen wie »Das unverhoffte Auftauchen von ___ bringt selbst erfahrene Nachrichtensprecherinnen ins Stottern« oder »Worüber Außerirdische nach ihrer Landung auf der Erde staunen würden, ist ___«. Auf den Es-Kärtchen, von denen jeder Spieler zwölf erhält, stehen Antworten wie »undefinierbare Grunzlaute«, »Angela Merkel« oder »homöopathische Arnika-Kügelchen«.
Der Startspieler nimmt eine Meine-Welt-Karte vom Stapel und liest sie vor. Die übrigen Spieler wählen das Es-Kärtchen, das ihrer Meinung nach am besten in die Lücke passt. Die Es-Kärtchen werden verdeckt in die Mitte gelegt, außerdem wird eines vom Vorratsstapel dazu gelegt. Der Startspieler mischt sie und liest vor, anschließend muss er entscheiden, welche Antwort er für die beste hält. Einen Gewinnpunkt gibt es für den Spieler, von dem diese Antwort stammt - erwischt der Startspieler jedoch die Karte vom Stapel, muss er selbst einen Punkt abgeben.
Wer gewinnt, ist aber nebensächlich: Wichtiger ist der Spaß an den abstrusen Fragen und Antworten, der durch ebensolche Diskussionen nur noch größer wird! Corinna Strate

Artikel vom 08.10.2005