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Menschen in
unserer Stadt
Elke Lange
Verbraucherberaterin

Als Elke Lange vor 25 Jahren die Leitung der Verbraucherberatung Bielefeld übernahm, hatte die ausgebildete Ökotrophologin nach dem Fachhochschulstudium bereits Berufserfahrung gesammelt. Sie war in einer Münsteraner Firma für die Planung von Küchen zuständig. »Praxiserfahrung ist wertvoll, weil einem dann keiner mehr ein X vor ein U vormachen kann«, meint die gebürtige Bielefelderin.
Die Gebiete, in denen Verbraucherberater heute gefordert sind, liegen überwiegend im rechtlichen Bereich. »Hilfe zur Selbsthilfe geben« umschreibt am deutlichsten, wie Elke Lange ihre Aufgabe sieht. Das war schon vor 25 Jahren so. Allerdings sind heute die Probleme schwieriger und die Fälle komplizierter und komplexer. »Und der Verbraucher wird heute mehr in die Verantwortung genommen«, ergänzt die Fachfrau.
Die Öffnung des Telekommunikationsmarktes bietet dem Verbraucher eine Fülle an Möglichkeiten, Tarifen und damit auch Einsparmöglichkeiten - wenn man sich im Angebotsdschungel zurecht findet und die Fallstricke auszumachen weiß. Internet und Handy sind Dauerbrenner, bei denen das Alter der Betroffenen immer weiter sinkt. »Natürlich sind es die Eltern, die kommen und Beratung möchten.« Indirekt werden damit bereits die Kinder erreicht.
Wenn Praktikanten oder Referendare der Düsseldorfer Verbraucherzentrale Praxisluft schnuppern, bekommt die Bielefelder Crew mit, wie vielfältig ihre Arbeit ist und wie außergewöhnlich manche Fälle sind. »Hier gibt es das pralle Leben«, bestätigt Elke Lange dann - mit einem Lächeln. Denn Schwarzmalerei ist ihr fremd und manchem Probleme gibt sie mit einem gekonnter Formulierung eine andere Wendung. Der Ausspruch »das Portemonnaie ist leer, aber es ist noch so viel Monat übrig« ist typisch für die 50-Jährige. Doch sie weiß auch, dass hinter allen statischen Zahlen Schicksale stehen. Und die lassen sie keineswegs kalt. Zusammen mit ihren drei Kolleginnen (die alle Teilzeitstellen haben) ist ihr wichtig, dass die Ratsuchenden die Räume am Willy-Brandt-Platz mit einem guten Gefühl verlassen. Vielleicht auch nur mit einem Tipp für eine gute Verhandlungsstrategie. Elke Wemhöner

Artikel vom 01.10.2005