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»Wir gehen jetzt
nicht träumen«

Erstes Tor: Brouwers leitet Sieg ein

Von Peter Klute
Paderborn (WB). Was für ein Comeback. Drei Wochen lang durfte Roel Brouwers aufgrund seiner Roten Karte am 11. September gegen den LR Ahlen nicht spielen, saß seine Sperre ab. Am Sonntag kehrte der holländische Neuzugang auf Anhieb in die Startelf zurück und führte den SC Paderborn mit seinem Tor zum 2:1 auf die Siegerstraße.

Am Ende hieß es sogar 4:1 im Duell zweier Neulinge, das Brouwers so sah: »In der ersten halben Stunde hatten wir große Probleme. Ich weiß nicht, was da falsch war. Wir haben keine zweiten Bälle bekommen, der Gegner war im Mittelfeld immer einer mehr. Nach dem Wechsel haben wir dann richtig guten Fußball gespielt.«
Vor allem nach dem 2:1 des Innenverteidigers, dem Hüzeyfe Dogan nur 180 Sekunden später die Entscheidung folgen ließ. »Als die Ecke von Stephan Maaß kam, stand ich ganz frei. Ich habe gedacht, den musst du jetzt reinmachen«, schilderte der 23-Jährige den Augenblick seines richtungsweisenden, ersten Saisontores. Gesagt, getan. Danach spielte nur noch der SCP, Offenbach fügte sich wehrlos in sein Schicksal.
Dass Brouwers nach dreiwöchiger Pause sofort auf den Rasen zurückkehrt, war übrigens auch sicher, bevor Garry de Graef aufgrund eines Badeunfalls in der Westfalen-Therme mit einer Gehirnerschütterung ausfiel. Für den Belgier rückte Thorsten Becker auf die linke Seite in der Viererkette. »Roel hätte sowieso gespielt«, machte Landsmann und Trainer Jos Luhukay unmissverständlich klar. »Das freut mich natürlich, denn drei Wochen sind eine lange Zeit«, sagte Brouwers.
Im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg stand der zehnte und letzte Paderborner Neuzugang erstmals in der ersten Formation und wird da wohl auch bleiben. Seine persönliche Bilanz und die seines neuen Arbeitgebers ist mit fünf Siegen aus acht Spielen und Tabellenplatz drei so, »wie man es sich nur wünschen kann«, findet er. Dass es so gut läuft, sei schon überraschend: »Als ich kam, habe ich schnell gemerkt, dass wir eine gute Mannschaft haben. Aber ich hätte nicht gedacht, dass wir fußballerisch den meisten Gegnern überlegen sind. Die spielen oft nur mit langen Bällen.«
Doch trotz des unerwarteten Erfolges bleibt auch Brouwers dem Motto, immer nur von Spiel zu Spiel zu schauen, treu: »Wir gehen nicht träumen, dann kannst du schnell aus den Schuhen fallen.« Doch im nächsten Spiel bei 1860 München ist Träumen ausnahmsweise mal erlaubt: »Auf das Spiel in der Allianz Arena freuen wir uns alle.«

Artikel vom 03.10.2005