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Zwischen Grausamkeit und Poesie

ARD zeigt »Der Pianist« erstmals frei im deutschen Fernsehen

Adrien Brody in der Rolle des jüdischen Pianisten Wladyslaw Szpilman. Er wurde dafür mit einem Oscar ausgezeichnet. Foto: ARD

München (WB). Mit »Der Pianist« zeigt das Erste an diesem Montag (20.15 Uhr) das mit drei Oscars ausgezeichnete Holocaust-Drama von Regisseur Roman Polanski. Sowohl er als auch Hauptdarsteller Adrien Brody und Drehbuchautor Ronald Harwood erhielten die Trophäe. Das filmische Meisterwerk aus dem Jahr 2001 ist erstmals im deutschen Fernsehen frei zu empfangen.
Erzählt wird nach einem wahren Schicksal die Geschichte des jüdischen Pianisten Wladyslaw Szpilman. Wie Tausende anderer Juden wird er nach Einmarsch der deutschen Truppen in Polen mit seiner Familie ins Warschauer Getto getrieben. Er entkommt der Deportation in die Gaskammer, irrt hungernd und dem Tode nah durch die Stadt - und wird ausgerechnet von einem deutschen Offizier gerettet.
Polanski inszenierte den Film nach den Aufzeichnungen, die er am 6. Juni 2000 in Warschau gestorbene Wladyslaw Szpilman gleich nach dem Krieg zu Papier gebracht hatte. Virtuos bewegt sich der Regisseur dabei zwischen unvorstellbar grausamen und anrührend poetischen Momenten.
Für Roman Polanski war das auch mit der Goldenen Palme von Cannes ausgezeichnete Werk eine Reise in die eigene Vergangenheit: Als Kind überlebte er das Getto, seine Mutter wurde in Auschwitz ermordet.

Artikel vom 03.10.2005