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Stasi bespitzelte Ratzinger

Belastende Papiere aus der Jugend des Papstes gesucht

Benedikt XVI. genehmigte die Veröffentlichung.

Rom (dpa). Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR hat nach einem Bericht der »Bild am Sonntag« seit 1974 den damaligen Theologieprofessor Joseph Ratzinger und heutigen Papst Benedikt XVI. bespitzelt. Das geht aus Unterlagen der Birthler-Behörde hervor. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte der Veröffentlichung in einem Schreiben an die Behörde ausdrücklich zugestimmt.
Die Stasi suchte nach belastenden Dokumenten aus Ratzingers Jugend während des Dritten Reichs, doch sie habe keine gefunden. Ratzinger sei von der Stasi als »einer der schärfsten Gegner des Kommunismus« betrachtet worden.
Im Februar hatte das Blatt beantragt, Einsicht in die Akten über »Stasi-Einflussnahme auf die Kirchen am Beispiel der Person Ratzingers« nehmen zu dürfen. Mitarbeiter der Birthler-Behörde fanden Dokumente. Die Behörde schrieb an den Vatikan und legte dem Papst entsprechend dem Stasiunterlagengesetz das Material vor. Mit seinem schriftlichen Einverständnis wurden Kopien der Dokumente an die Zeitung herausgegeben.

Artikel vom 03.10.2005