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Stichwort: Überhangmandat
Nach dem Zweitstimmenergebnis bei der Bundestagswahl hat die Union einen Vorsprung von sechs Sitzen gegenüber der SPD. Durch Überhangmandate ist der Abstand jedoch auf nun vier Stimmen im Parlament geschrumpft. Die Nachwahl in Dresden hat der Union ein weiteres Plus gebracht, nachdem sie zunächst mit drei Mandaten vor der SPD lag.
Wenn eine Partei in einem Bundesland über Erststimmen mehr Direktkandidaten durchbringt, als ihr nach dem Ergebnis der Zweitstimmen zusteht, verbleiben ihr diese als Überhangmandate. Dadurch erhöht sich die Zahl der Sitze im Bundestag. Bisher haben nur die großen Parteien von dieser Eigenart des Wahlrechts profitiert.
Begünstigt werden die Überhangmandate etwa durch Stimmensplitting, das größeren Parteien ein Übergewicht an Erststimmen bringt. Eine Vielzahl an kleinen Wahlkreisen oder eine regional stark unterschiedliche Wahlbeteiligung können außerdem die Erststimmen aufwerten. So war 2002 die geringere Zahl von nur fünf zusätzlichen Mandaten ein Ergebnis der Neugestaltung der Wahlkreise.

Artikel vom 03.10.2005