Los Angeles (dpa). Trotz des Großeinsatzes von mehr als 3000 Feuerwehrleuten haben sich die Waldbrände im Norden von Los Angeles in Kalifornien gefährlich ausgeweitet.
Auf mehr als 69 Quadratkilometern wüteten nach Angaben der Feuerwehr vom Freitag die Flammen. Gut 1500 Menschen mussten sich vor der heranrückenden Feuerwalze in Sicherheit bringen. Die Flammen bedrohten mehr als 2100 Häuser, darunter viele Luxusvillen. Zwar gelang es der Feuerwehr, den Nobelort Malibu zu schützen, doch blieb das nördlich gelegene Simi Valley gefährdet. Die Feuerwehr legte auf einer Länge von 40 Kilometern Gegenfeuer, um eine Ausweitung des Großbrandes zu verhindern. Dennoch war der Waldbrand weiter außer Kontrolle. Auch die Ursache des Feuers war noch unbekannt. Etwas Erleichterung brachte am Freitagmorgen ein Wetterumschwung. Bei sinkenden Temperaturen und höherer Luftfeuchtigkeit wehte nur wenig Wind. »Auf unserer Pferderanch in Simi Valley sind die Träger geschmolzen«, berichtete Frederic Prinz von Anhalt, Ehemann von Schauspielerin Zsa Zsa Gabor. 35 Pferde konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Drei verängstigte Tiere zogen sich aber Verletzungen zu und mussten eingeschläfert werden. Der Schaden auf der Ranch, die der Polo- Spieler seit 1990 betreibt, betrage mehr als zwei Millionen Dollar. Auch das benachbarte Anwesen von Sylvester Stallone (»Rocky«) sei von den Flammen bedroht. Der Bezirk Los Angeles appellierte an Gouverneur Arnold Schwarzenegger, den Notstand zu erklären. Angefacht durch die heißen Santa-Ana-Winde, die zu dieser Jahreszeit auftreten, schossen auch am Freitag die Flammen und dicker Rauch kilometerlang von Bergkämmen in den Himmel. Nach einem regenreichen Winter gibt es in Südkalifornien ungewöhnlich viel Unterholz, das in den warmen Sommermonaten trocknete und nun extrem leicht brennt. Außerdem haben Insekten Millionen von Pinien absterben lassen, die den Flammen Nahrung bieten. Zuletzt waren im Oktober 2003 bei verheerenden Bränden in Südkalifornien 20 Menschen ums Leben gekommen. 3300 Häuser wurden zerstört. Die Flammen verwüsteten damals eine Fläche von der Größe des Saarlandes.
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