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Förderverein muss Geld auftreiben

Projekt »Naturerlebnisbad« in Brackwede soll weiter forciert werden

Bielefeld (bp). Der Aufsichtsrat der BBF will weiter am Umbau des Freibades Brackwede in ein Naturerlebnisbad festhalten - wenn es dem Förderverein gelingt, die Hälfte der Kosten in Höhe von 2,4 Millionen Euro bei Sponsoren einzuwerben. In das Naturbad-Konzept »Baden ohne Chlor« würde die BBF selbst 1,2 Millionen Euro investieren.

Die Stiftung der Sparkasse, bereits als Sponsor vom Förderverein ins Gespräch gebracht, bestätigt nur, dass es eine entsprechende Anfrage gebe. Sprecher Manfred Brinkmann: »Aber weder im Stiftungsvorstand noch im Beirat ist das bisher Thema gewesen.« Zudem müsste erst einmal geprüft werden, ob der Förderzweck überhaupt mit den Richtlinien der Sparkassen-Stiftung zu vereinbaren sei.
Die BBF hatte die Ingenieurgesellschaft für Umweltplanung mbH (INFU) beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für ein Naturerlebnisbad zu erstellen. Der Entwurf sieht Möglichkeiten für sportliches Bahnenschwimmen und Familienbaden in einer naturnahen Badelandschaft vor. Durch Flachwasserbereiche wird eine Erwärmung des zurzeit meist sehr kalten Badewassers - das Bad wird aus der Lutter gespeist und ist nicht beheizt - erwartet. Bei den Betriebskosten können gegenüber einer konventionellen Sanierung 26 000 Euro pro Jahr eingespart werden. BBF-Geschäftsführer verspricht eine »kontrollierte und deshalb stets gute Wasserqualität«; das Wasser werde, je nach Besucheraufkommen, bis zu zweimal täglich ausgetauscht. Er verspricht sich erhebliche Besucherzuwächse, weil ein Naturerlebnisbad, wie es in Brackwede geplant sei, »einmal in der Region« sei.
Würde man dagegen das Bad schließen und abreißen, koste das allein 200 000 Euro. Zudem sei das 35 000 Quadratmeter große Grundstück nicht verwertbar. Deshalb habe der BBF-Aufsichtsrat dem Förderverein auch »ausreichend Zeit« eingeräumt, Sponsoren für das Projekt zu gewinnen. Allerdings nicht grenzenlos.
BBF-Geschäftsführer Hans-Werner Bruns: »Wenn man es nicht in zwei Jahren schafft, genügend Geld aufzutreiben, schafft man es in fünf oder sechs Jahren auch nicht.« Der Förderverein stellt für das Naturbad-Projekt seine Rücklagen komplett zur Verfügung. Der Zuschussbedarf für das Bad liege bei 50 000 Euro pro Jahr.

Artikel vom 01.10.2005