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Paffetts großer Titelschritt

Mercedes-Sternstunde bei der DTM-Premiere im »Istanbul Park«

Istanbul (dpa). Gary Paffett hat mit seinem brillanten Sieg die Mercedes-Sternstunde in Istanbul gekrönt und nun beste Chancen auf den Titelgewinn im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) beim Finale in drei Wochen.

»Es kann noch einiges passieren, aber es war ein ganz großer Schritt zur Meisterschaft«, sagte der 24 Jahre alte Brite. Paffett profitierte bei der Türkei-Premiere zugleich vom Pech seines Rivalen Mattias Ekström. Der schwedische Audi-Pilot musste auf der regennassen Strecke wegen eines kaputten Autos mit dem zwölften Platz sein schlechtestes Saisonergebnis hinnehmen und blieb erstmals ohne Punkte. Damit hat Ekström bei neun Zählern Rückstand kaum noch Chancen, seinen Titel in Hockenheim zu verteidigen.
Der zweimalige Formel-1-Weltmeister Mika Häkkinen als Zweiter vor seinen Markenkollegen Bernd Schneider (St. Ingbert) und Jamie Green (Großbritannien) vervollständigten den Mercedes-Triumph beim vorletzten Saisonlauf im »Istanbul Park«. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug jubelte: »Das war ein ganz großer Renntag für uns.« Letztmals glückte den Stuttgartern vor drei Jahren in Österreich ein Vierfach-Erfolg.
Paffett führt nun vor dem Finale am 23. Oktober mit 78 Punkten praktisch uneinholbar vor Ekström (69). Selbst wenn dieser auf dem Hockenheimring gewinnen sollte, würde dem Briten dort ein achter Platz zu seinem ersten DTM-Titel reichen. Der Däne Tom Kristensen, der in Istanbul als Fünfter bester Audi-Vertreter war, ist Gesamtdritter (51).
Nach 170,816 km gewann der abgeklärt auftretende Paffett in 1:05:27,826 Stunden locker vor Häkkinen, der 3,222 Sekunden zurücklag. »Das war ein hartes Rennen bei dem Wetter«, sagte der Sieger. Hinter Kristensen fuhr der Franzose Laurent Aiello als bester Opel-Vertreter auf Rang sechs. Sein Markenkollege Heinz-Harald Frentzen (Mönchengladbach) schied nach einem Unfall mit Christian Abt (Kempten) im Audi schon in der siebten Runde aus.
Paffett nutzte seine Pole Position und verschaffte sich gleich einen beruhigenden Vorsprung vor seinem Titelrivalen. Ekström machte zwar dank eines Blitzstarts zwei Plätze gut, fiel aber noch in der ersten Runde nach mehreren harten Attacken des Briten Jamie Green und einem Schubser ins Gras auf den sechsten Rang hinter einem Mercedes- Quintett zurück. »Man muss annehmen, der Green wollte Mattias rausschieben«, schimpfte Audi-sportchef Wolfgang Ullrich. »Das war eine astreine Aktion«, verteidigte Haug seinen Piloten.
Mercedes-Mann Paffett baute auf der 5,338 Kilometer langen nassen Piste seinen Vorsprung kontinuierlich vor seinen vier Markenkollegen und Ekström aus.

Artikel vom 03.10.2005