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12 Megawatt für Sao Paulo

Nadrowski liefert Turbinen-Technologie in alle Welt

Von Michael Diekmann
und Bernhard Pierel (Fotos)
Bielefeld (WB). Energiefragen werden in Babenhausen beantwortet. »Spitzentechnologie ist bei uns selbstverständlich«, sagt Managerin Heike Rötger (43). Turbinenriesen aus Bielefeld sorgen in aller Welt für Strom. Der jüngste Generator aber, 50 Tonnen schwer und 12 Megawatt stark, ist der größte in der Firmengeschichte seit 1945.

Die Kompetenz der 80 Spezialisten im kleinen Gewerbegebiet auf dem Esch schätzt man in Südostasien ebenso wie in Brasilien. Vor Ort in Bielefeld kennt kaum jemand das Kompetenzzentrum mit Blick auf die Hünenburg. Dabei hat sich das Unternehmen mit Dresdner Wurzeln, 1945 in Bielefeld in zweiter Generation nach den Kriegswirren neu formiert, eben ganz neu aufgestellt, um den Herausforderungen des globalen Energiemarktes entschlossen gegenüber zu treten. Neuer Name: Dresser Rand Nadrowski GmbH.
Der Name Nadrowski, unterstreicht die für Kundenbeziehungen zuständige Heike Rötger, steht nicht nur für Tradition, sondern für gewachsene Kompetenz, für Wissen, Können und Patente und für die eigenständige GmbH. Sie eröffnet den Bielefeldern neue globale Schritte, der neuen amerikanischen Mutter gleichzeitig eine europäische Basis. Den einzigartigen Erfolg dokumentiert, dass unter dem Dach von Dresser Rand neben Nadrowski mit Murray und Coppus zwei weitere Turbinenprofis im Team sind. Turbinen bis 70 Megawatt Leistung können die Bielefelder damit produzieren.
Hoch qualifizierte Mitarbeiter mit langer Betriebszugehörigkeit sind das Kapital der Bielefelder, denen Kunden nachsagen, sich »von A bis Z um jeden Auftrag zu kümmern, Technologie aus einer Hand zu liefern.« Bei der Umsetzung von Palmöl-Abfällen in Malaysia mittels Turbinen in Elektrizität ist Nadrowski Marktführer, in Brasilien stehen die Bielefelder mit der kreativen Entwicklungsabteilung auf dem Sprung zum ganz großen Erfolg.
Das Stichwort heißt nachwachsende Rohstoffe. In Sao Paulo, wohin die 50 Tonnen schwere Superturbine im Oktober verschifft wird, werden insgesamt drei der Kolosse mittels Dampf aus Holzabfällen drei Mal zwölf Megawatt Strom für brasilianische Haushalte liefern. Angesichts explodierender Preise für Öl und Gas sehen die Bielefelder gerade im Bereich von Holzverwertung enormes Wachstumspotenzial. Für das Team von Projektleiter Artur Krauze jede Menge Arbeit.

Artikel vom 30.09.2005