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Telekom kappt
Personalservice

57 Büros schließen - Detmold betroffen

Von Ernst-Wilhelm Pape
Detmold (WB). Die Deutsche Telekom will nach Angaben der Gewerkschaft Verdi die Zahl ihrer Personalservice-Center drastisch reduzieren.

Von den 77 regionalen Personalabteilungen der Festnetzsparte T-Com und der Telekom-Dachgesellschaft sollen zum Jahresende 57 geschlossen werden. In Ostwestfalen-Lippe ist das Personalservice-Center Detmold betroffen.
Die 24 Mitarbeiter aus Detmold sollen nach Hannover versetzt werden. Ebenso sollen auch die Mitarbeiter aus Braunschweig und Uelzen nach Hannover reisen. Für die Mitarbeiter aus Osnabrück ist der Standort Recklinghausen im Gespräch.
Auf Dauer sind nur 16 Standorte gesichert. Dazu zählen Ansbach, Köln, Hamburg, Berlin, Gera, Schwerin, Regensburg, Neustadt, Konstanz, München, Neubrandenburg, Fulda, Dresden und Darmstadt. Die Abteilungen in Kassel, Trier, Traunstein und Oldenburg haben nur befristet Bestand.
Bundesweit sind von der Rationalsierungsmaßnahme 1200 Mitarbeiter betroffen. 77 Prozent der Beschäftigen sind Frauen, 32 Prozent teilzeitbeschäftigt. Es sei unzumutbar die Mitarbeiter auf stundenlange Reisen zu ihrem Arbeitsplatz zu schicken, sagte Hugo Waschkeit von der Gewerkschaft Verdi. 20 Prozent könnten die neuen Stellen nicht antreten und würden wahrscheinlich kündigen. Dies sei von der Telekom vermutlich einkalkuliert. Ferner gebe es an allen Standorten Personalüberhänge, die bei der Beschäftigungsgesellschaft Vivento geparkt seien und somit nur qualifiziert werden müssten. Außerdem gebe es kein erkennbares Einsparpotential.
Nach Angaben von Waschkeit werde sich hingegen die Betreuung der bundesweit 120 000 Telekom-Mitarbeiter weiter verschlechtern. Schon jetzt erhielten die Mitarbeiter nur großer Zeitverzögerung Antworten, wenn sie Fragen an die Personalabteilungen richteten. Die Abteilungen seien lediglich große Call-Center. Die Telekom habe bereits angekündigt, für die verbliebenen 20 Personalservice-Center auch neue Kunden gewinnen zu wollen. Somit würden die Center außer der Telekom auch andere Unternehmen betreuen.
Telekom-Sprecher Peter Kespohl bestätigte gestern, dass es Überlegungen gebe, die Personalservice-Center von T-Com und der Telekom-Dachgesellschaft zusammenzulegen, um sie gemeinsam zu nutzen. Es sei aber noch nichts entschieden. Man sei mit dem Sozialpartner im Gespräch.

Artikel vom 30.09.2005