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Familien planen nicht in Quartalen

Bielefelder Möller Group feierte ihren 275. Geburtstag in Fabrikhalle

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Am Ende gehörte die Bühne den »U-25«. Etwa 30 junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter 25 Jahren trugen Schilder mit der Aufschrift: »Möller Group 2030«.

Im Jahr 2030 werden die Möller-Werke aller Voraussicht nach ihren 300. Geburtstag feiern. »Nicht dass wir nur an die Festlichkeiten denken«, meinte Felix von Möller, der 2004 als Vertreter der achten Generation in die Geschäftsführung des Bielefelder Familienunternehmens eingestiegen ist. »Aber wenn man etwas zu feiern hat, dann heißt das auch, dass man in der Vergangenheit etwas richtig gemacht hat.«
Die Möllers müssen schon vieles richtig gemacht haben, dass sie jetzt den 275. Geburtstag des Unternehmens feiern konnten. »Sie verkörpern einen langfristig ansetzenden Ansatz des Wirtschaftens«, erklärte Patrick Adenauer, Kanzler-Enkel und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Unternehmer (ASU). Familienunternehmen bauten über Jahre statt nur über Quartale auf. Sie seien Arbeitsplatzbeschaffer, Ausbilder und Steuerzahler. Bei ihnen sammelten sich Wissen, Kompetenz und Kreativität. Letztlich seien sie »die letzten Biotope im Land für freie, selbstbewusste und damit auch eher fröhliche Zeitgenossen«.
Loblieder auf familiengeführte Unternehmen sprachen bei der gestrigen Feier außerdem Michael Worley, Präsident des GEEF, dem unter anderem die deutsche ASU angehört, und Pina Amarelli, Vorsitzende des Vereins Hénokiens, dessen Mitglieder europäische Familienunternehmen mit einer mindestens 200 jährigen Geschichten sind. Worley bemerkte, dass die Gründung der Möller-Werke in eine Zeit fiel, als Großbritannien von einem Mitglied des Hauses Hannover regiert wurde.
Peter von Möller, unter anderem Vizepräsident des GEEF, berichtete zu Beginn aus der Firmenhistorie. Hermann Ostermann, Vorsitzender des Betriebsrates, zeigte sich überzeugt, dass das Unternehmen auch in der nächsten Generation die Herausforderungen der Zeit meistern werde.

Artikel vom 30.09.2005