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Tomasson sieht
die rote Karte

Dortmunder Nulldiät gegen den VfB

Dortmund (dpa). Die ambitionierten Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund und VfB Stuttgart bleiben im Mittelmaß stecken. Nach dem torlosen Unentschieden vor 73 100 Zuschauern im Westfalenstadion treten die punktgleichen Tabellennachbarn auf der Stelle.

Statt wie geplant im oberen Drittel rangiert Dortmund nach acht Spieltagen nur auf dem neunten und Stuttgart auf dem zehnten Platz. Dortmund wartet nun schon seit 544 Minuten auf einen Torerfolg gegen den Angstgegner.
Die Schwaben sind auswärts weiter unbesiegt, obwohl sich Torjäger Jon Dahl Tomasson zehn Minuten vor dem Ende zu einer Tätlichkeit gegen BVB-Torhüter Roman Weidenfeller hinreißen ließ und vom Platz gestellt wurde. »Er hat mich umgestoßen«, berichtete der Dortmunder später, »ob es eine rote Karte war, musste der Schiedsrichter entscheiden.«
VfB Stuttgarts Trainer Giovannia Trapattoni war mit dem Platzverweis natürlich überhaupt nicht einverstanden: »Eine Fehlentscheidung. Für so eine harmlose Attacke durfte Tomasson nicht vom Platz geschickt werden.«
Bei den Dortmundern fehlte neben Jan Koller (Kreuzbandriss) auch Kapitän Christian Wörns. Der Verteidiger lag mit einer Darminfektion im Bett und musste auch dem im Westfalenstadion weilenden Bundestrainer-Gespann Jürgen Klinsmann und Joachim Löw für den Fitnesstest absagen. Die Chance sich zu präsentieren, nutzte vor allem Weidenfeller. Der BVB-Torwart bewahrte seine Mannschaft in der ersten Halbzeit mit mehreren Glanztaten vor einem Rückstand gegen die taktisch klug eingestellten Stuttgarter.
Nach einer guten halben Stunde kamen die Schwaben dann selbst zu hochkarätigen Chancen. Doch Weidenfeller kaufte dem von Thomas Hitzlsperger in Szene gesetzten Cacau den Schneid ab (35.) und entschärfte fünf Minuten später mit einer Faust einen Volleyschuss des Brasilianers (41.).
Obwohl sich der VfB in dieser Phase ein klares Übergewicht erarbeitete, blieb Dortmund die Antwort nicht schuldig und hätte kurz vor dem Pausenpfiff in Führung gehen müssen. Der quirlige Koller-Ersatz David Odonkor bediente Ebi Smolarek mit einer flachen Eingabe von der rechten Seite, doch der polnische Torjäger verstolperte den Ball einen Meter vor dem Tor von Timo Hildebrand.
Nach der Pause mussten die Schwaben dann aber doch der Kräfte zehrenden Wasserschlacht drei Tage zuvor in Domzale Tribut zollen. Dortmund belagerte phasenweise das Tor von Hildebrand, ohne allerdings zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen.

Artikel vom 03.10.2005