30.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Alarm bei Arminia: auch
»Krupi« verletzt

Spielmacher fehlt ganzen Oktober

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Thomas von Heesen kommt gar nicht dazu, nach dem alarmierenden Heimauftritt gegen Mönchengladbach wie angekündigt seine Mannschaft umzustellen. Das übernimmt das Schicksal für ihn. Gestern knickte Nebojsa Krupnikovic im Training um. Diagnose: ein knöchernder Riss am Band des Sprunggelenks. Die Folge: vier bis fünf Wochen Pause. Vor dem Spiel bei Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr) geht der DSC am Stock.

Gestern beim Training: Arminia ließ Koordination üben. Als »Krupi« zum Sprint ansetzte, knickte er zur Seite weg. Danach standen nur noch 15 Feldspieler auf dem Platz. »Andere würden hier seit Wochen rumheulen. Aber was würde das bringen? Wir wollen keine Alibis. Wir wollen mit denen, die da sind, die Kurve kriegen«, kommentierte Trainer Thomas von Heesen. Krupnikovic ist der fünfte potenzielle Stammspieler, der längerfristig ausfällt.
In dieser Woche wurde schon bei Massimilian Porcello ein Bruch des Mittelfußes diagnostiziert. Porcello wie auch Krupnikovic werden mit einem Spezialschuh ausgestattet. Damit steht Thomas von Heesen keiner seiner beiden »Zehner« zur Verfügung. Wer die Position hinter dem oder den Stürmern besetzen wird, verriet der Trainer nicht. In Diego Leon hat er nur noch einen Spieler im Kader, der sich auf dieser Position zu Hause fühlt. Zwar lobte von Heesen gestern Leons Leistung beim Oberligaeinsatz Mittwoch in Rheine, sagte aber auch: »Es spielt nicht der, der prädestiniert ist, sondern der, der mit der größten Leidenschaft zur Sache geht.«
Demzufolge hat Marco Küntzel gute Chancen, in Leverkusen anzuspielen. Küntzel ist wieder gesund, trainiert voll mit. Er könnte im Sturm oder auf einer der Außenbahnen eingesetzt werden. Geht man davon aus, dass Sibusiso Zuma den Platz von Krupnikovic übernimmt, dürfte Küntzel rechts außen spielen. Links ist wie schon gegen Mönchengladbach mit David Kobylik zu rechnen.
Von Heesen ließ sich bezüglich der Aufstellung überhaupt nicht in die Karten gucken, verriet lediglich, dass Tim Danneberg aus Arminias zweiter Mannschaft definitiv zum Kader gehört. Der 19-Jährige ist ein defensiver Mittelfeldspieler, der seit Serienbeginn mit den Profis trainiert und mit beachtlichen Leistungen in diversen Testspielen auf sich aufmerksam machte.
Für einen Starteinsatz kommt Danneberg noch nicht in Frage. Möglich ist aber, dass von Heesen mit drei defensiven Mittelfeldkräften gegen die offensiv blitzgefährlichen Leverkusener anfangen lässt. Einerseits gibt es keinen Grund, Michael Fink oder Radim Kucera (fingen zuletzt gegen Gladbach an) draußen zu lassen, andererseits benötigt von Heesen dringend einen weiteren Führungsspieler, einen verlängerten Arm auf den Platz. Diesem Anforderungsprofil entspricht Detlev Dammeier.
Im Training gestern, sagte von Heesen, sei richtig Zug gewesen. »Ich pfeife auch nicht mehr jedes Foul ab. Es wird auch schon mal lauter auf dem Platz.« Damit verlieh der Coach seiner Ansicht, dass die von außen unterstellte »Leblosigkeit« bei den Übungseinheiten keineswegs zu erkennen sei, zusätzliches Gewicht. Von Heesen fordert: »Entscheidend ist, dass wir in Leverkusen bis zum Schluss Leidenschaft reinbringen, ganz egal, wie's steht.«

Artikel vom 30.09.2005