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Der Wille zum Tor

Arminia II mit Dennis Eilhoff gegen SC Delbrück

Bielefeld (WB/jm). Er ist ein Delbrücker Junge und zugleich Vollblut-Armine: DSC-Torhüter Dennis Eilhoff wird am Sonntag um 15 Uhr im Stadion Brackwede von der eigenen Vergangenheit eingeholt, wenn er Absteiger Arminia II im Oberligaderby gegen Aufsteiger SC Delbrück den Rücken stärkt. Von 1990 bis 1994 spielte der 23-Jährige für die Gäste, ehe es ihn über den Umweg SC Paderborn an den Teuto verschlug.

Den Worten Michael Piwowarskis sollen entsprechende Taten folgen. »Wir wollen mit einem Heimspiel den Tabellenstand korrigieren, damit wir die Pause auch genießen können«, kündigt der DSC-Coach an. Die effektive Zutat für Heimsieg Nummer drei liefert Kollege Igor Lazic nach: »Wir müssen gewinnen. Aber dazu müssen wir auch Tore schießen«, bringt der die große Schwachstelle der U 23 im bisherigen Saisonverlauf auf den Punkt. Ein Grundübel, das dann ausgemerzt werden könne, wenn sich »die Einstellung der Spieler ändert«, so Lazic. »Ich will am Sonntag den Willen erkennen, ein Tor zu erzielen«.
Die taktische Marschroute sieht vor, »so rasch wie möglich Druck auf Delbrücks Abwehr auszuüben«, um diese Überlegenheit dann in Zählbares umzumünzen. Mit welchem Personal dies geschehen könnte, wird heute nochmals getestet. Veränderungen wird es geben, weil Julian Loose (Bänderriss) mehrere Wochen ausfallen wird. Jannis Hoffmann, ebenfalls auf dem rechten Flügel zu Hause, ist krank. »Vorne muss sich was tun«, weiß Piwowarski. Der Brasilianer Renato Bauer bietet sich als Alternative für einen offensiven Part an. »Im Training haut er die Dinger rein. Aber Training und Spiel sind zweierlei Schuhe«. Heiner Backhaus soll wieder zum Kader zählen, Ridha Skhiri und Massimo Ornatelli melden sich ebenfalls wieder einsatzbereit.
Delbrück, mit neun Zählern unmittelbar vor den Arminen (8) auf dem viertletzten Platz beheimatet, ist nicht gerade ein Auswärtsschreck und konnte in der Fremde erst einen Sieg erringen. Stürmer Jan Welker erzielte vier der insgesamt acht gegnerischen Tore.
Aber aufgepasst: Sechsmal traf das von Roger Schmidt trainierte Team in den Schlussminuten. Es ist also bis zum Abpfiff höchste Konzentration vonnöten. Michael Piwowarski warnt insbesondere vor Standardsituationen. »Deren lange Kerls sind unberechenbar«. Er schätzt den Gast, der Gütersloh ein 2:2 abtrotzte, als »durchweg gut besetzte Mannschaft. Das wird eine harte Nuss«. Dem Sieger winkt der Anschluss ans Mittelfeld. Und so werden die Protagonisten auch zur Sache gehen.
Arminias Urgestein Hans Scholz sehnt verflossene Zeiten herbei. »Früher waren wir gern gesehen und gleichzeitig gehasst, weil wir guten Fußball gespielt haben. Da müssen wir wieder hin«. Und der gute Hannes wagt eine Prognose: »Wir werden klar gewinnen - wenn wir es schaffen, an die zweite Halbzeit von Rheine anzuknüpfen«. Das war Einbahnstraßenfußball. Leider glückloser.

Artikel vom 01.10.2005