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Menschen in
unserer Stadt
Claudia Linke
Architektin

Ihr Beruf ist für Claudia Linke Berufung: »Ich wusste schon mit 16 genau, dass ich Architektin werden wollte«, erzählt sie. Nach dem Abitur am Max-Planck-Gymnasium studierte die Bielefelderin daher in Essen Architektur und absolvierte nebenbei Praktika bei einem Zimmerer- und einem Maurerbetrieb.
Seit nun 15 Jahren arbeitet Claudia Linke im Architektenbüro Spornitz & Partner, das letzte große Objekt, das sie abgewickelt hat, war der Neubau des Dr. Kurt Wolff-Schulungszentrums. »Wir übernehmen auch die Planung von Eigenheimen, der Schwerpunkt unseres Büros sind aber größere Industriebauten«, erklärt die 43-Jährige, die - bei Frauen noch nicht selbstverständlich - auch die Bauleitung auf der Baustelle übernimmt.
»Die Anerkennung muss man sich als Frau auf dem Bau erst erarbeiten«, sagt sie. Erworben hat sie die durch ihr Wissen und ihren Arbeitsstil: Sie pflegt den Austausch mit den Handwerkern und bezieht sie ein. Ein bisschen tough müsse man schon sein, gesteht sie zu. Und bei Regen mit Schirm über eine Baustelle zu stolzieren oder sich unter ein Dach zu flüchten, um die Frisur zu retten, käme ihr nicht in den Sinn. Praktisch veranlagt ist die Architektin darüber hinaus - ein Muss in ihrem Beruf. Kein Wunder, dass sie auch im Eigenheim alle Fliesenarbeiten selbst erledigt hat. Und auf einer Baustelle weiß sie durchaus, was geht und was nicht geht. Zur Not packt sie dann auch selber mit an.
Die Arbeitstage der Architektin beginnen kurz nach sieben Uhr. Schließlich will sie pünktlich um 16 Uhr ihre beiden Kinder - die Zwillinge Alina und Lennart - von der Schule abholen können. Mit den beiden Sechsjährigen verbringt sie viel Freizeit, stromert mit ihnen durch den Wald oder durch den Tierpark in Olderdissen. Streicheleinheiten verlangt von der Katzenfreundin aber auch Kater »Findus«, der als Findling zur Familie stieß und wie der berühmte Kater aus dem Kinderbuch getigert ist.
Wenn dann noch Zeit bleibt, tut Claudia Linke etwas für ihre Fitness. Möglichst ein- bis zweimal pro Woche geht sie zum Sport. Zum Malen, Nähen oder handwerklichen Arbeiten, bedauert die kreative 43-Jährige, bleibe momentan nicht genug Zeit.Sabine Schulze

Artikel vom 29.09.2005