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Israel geht mit Härte vor

Ziele im Gazastreifen unter Artilleriebeschuss


Gaza/Tel Aviv (dpa). Israel geht im Kampf gegen die militanten Palästinensergruppen im Gazastreifen immer härter vor. Erstmals seit der Eroberung des Palästinensergebiets 1967 setzte die Armee Artilleriegeschütze gegen Ziele im Norden des Gazastreifens ein. Von jetzt an werde kein einziger Raketenangriff mehr hingenommen, betonte der israelische General Israel Siw. »Erklärungen allein reichen nicht, die Palästinenser müssen handeln.« Israel werde sich weder hinsichtlich der Dauer noch des Ausmaßes der Militäroperation Beschränkungen auferlegen.
Die Palästinenserführung rief Israel angesichts der Eskalation der Gewalt zu neuen Verhandlungen auf. Der palästinensische Unterhändler Sajeb Erekat sagte, es sei nun wichtig, die Waffenruhe zu sichern. Die israelische Armee hatte in der Nacht zum Mittwoch ihre Offensive gegen radikale Palästinensergruppen auch mit Luftangriffen fortgesetzt.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas befürchtet, der Gazastreifen könnte durch die Eskalation der Gewalt endgültig zu einem rechtsfreien Raum werden. Erekat sagte in Kairo nach einem Treffen von Abbas mit dem ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak: »Das Wichtigste ist, dass die Palästinenser in dieser Situation nicht die Waffen aufeinander richten.«

Artikel vom 29.09.2005