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»Meisterklasse« mit Therese Berger in der Hauptrolle hat am 1. Oktober im TAM Premiere.

Callas: Karriere zwischen
Zwängen und Hingabe

»Meisterklasse« auch Hommage an Therese Berger


Bielefeld (bp). Sie gilt als eine der bedeutendsten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts, ihr Name ist aber nicht nur Musikliebhabern ein Begriff, sondern auch Illustrierten-Lesern: Maria Callas (1923-1977) stand in den 1950er Jahren auf dem Zenit ihrer Gesangskarriere, ihr Name wurde aber auch bekannt durch ihre Liebesaffäre mit dem griechischen Reeder Aristoteles Onassis - die dauerte, bis der Jackie Kennedy 1968 heiratete. 1958 brach Maria Callas »Norma« ab, 1965 sang sie ihre letzte Oper. Von 1971 an unterrichtete Maria Callas in New York an der Juilliard School of Music. Dass ein Idol Unterricht gibt, das ist das Thema und die Situation in »Meisterklasse«, dem Broadway-Erfolgsstück von Terrence McNally, das am Samstag, 1. Oktober, 19.30 Uhr, im Theater am Alten Markt (TAM) Premiere hat.
Hinter der Ikone der »Primadonna assoluta« werden in dem Stück nach und nach auch die lebensbestimmenden und lebensvernichtenden Zwänge und Opfer sichtbar, die großes Künstlertum und eine weltweit begeistert aufgenommene Karriere fordern. Es ist ein Stück zwischen Verlangen und Zwängen, zwischen der bedingungslosen Hingabe an die Musik und der Sehnsucht nach Liebe und Vertrautheit.
»Meisterklasse« auf einer Bielefelder Bühne ist aber auch eine Hommage an die Schauspielerin Therese Berger. Sie ist seit 28 Jahren am Theater Bielefeld engagiert und begeisterte in all' den Jahren in zahllosen Hauptrollen, zuletzt unter anderem in »Die Katze auf dem heißen Blechdach«, »Bifem« oder dem Ein-Personen-Stück »Oskar und Die Dame in Rosa«.
In »Meisterklasse« verkörpert »die Callas« bewusst eine Schauspielerin. Mit den Mitteln des Theaters wird die Legende eines Stars der darstellenden Künste vergegenwärtigt, einer Sängerin, die dem höchsten Kunstanspruch einer elitären Klientel wie der Sensationsgier der Massen genügen sollte.
Neben Therese Berger wirken mit Laurenz Wannenmacher als Pianist, Annick Séférian und Melanie Loll als Sopranistinnen und Christian Engelhardt als Tenor. Regie führt Kirsten Uttendorf.

Artikel vom 29.09.2005