29.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Angeklagter schweigt
zu Mord vor 20 Jahren

DNA-Spuren sollen Verdächtigen überführen

Von Friederike Niemeyer
Steinhagen (WB). 20 Jahre nach dem Mord an Rentnerin Martha Riewe (63) aus Steinhagen steht ihr mutmaßlicher Mörder seit gestern in Bielefeld vor Gericht.
Martha Riewe wurde in ihrem Haus umgebracht.

Der serbische Staatsbürger Spasoje V. (53) ist vor der X. Großen Strafkammer angeklagt, vor 20 Jahren die 63-jährige Rentnerin erschlagen und erwürgt zu haben - Raub mit Todesfolge sowie Mord aus Habgier und zur Vertuschung einer Straftat. Aus Sicht von Staatsanwalt Klaus Metzler war der 53-Jährige am 11. oder 12. September 1985 in das Haus der zurückgezogen lebenden Frau eingedrungen, hatte sie zunächst mit einem Spielzeugrevolver zur Herausgabe von Geld bewegen wollen. Dann soll er sich zur Tötung entschlossen haben, trat und schlug mit einem Holzknüppel auf sie ein, würgte und drosselte sie bis zum Tode. Anschließend soll er mit einer Geldsumme in unbekannter Höhe verschwunden sein.
Auf Anraten seines Anwalts Mirko Roßkamp machte der seit April inhaftierte Familienvater keine Angaben zur Sache, gab auch keine Auskunft zu seiner finanziellen Situation - ein mögliches Tatmotiv -ĂŠoder dazu, ob er das Opfer gekannt habe. Mit Hilfe von Zeugen versuchte die Vorsitzende Richterin Jutta Albert, dies zu klären, stieß wegen des großen Zeitabstands aber auf viele Erinnerungsprobleme. Entscheidende Beweiskraft erhofft sich Staatsanwalt Klaus Metzler von den am Tatort gefundenen genetischen Spuren von Spasoje V., die zu seiner Festnahme geführt hatten und an den kommenden Verhandlungstagen vorgestellt werden.

Artikel vom 29.09.2005