Von Elmar Neumann Paderborn (WB). Genau ein Jahrzehnt ist es her, dass ein Verein namens Forbo Paderborn sein einjähriges Gastspiel in Liga eins beendete. Längst sind aus den Forbos die Schröno Baskets geworden, und die streben in der am Samstag beim ETB SW Essen beginnenden Zweitliga-Spielzeit mit Macht die Rückkehr ins Basketball-Oberhaus an. Dabei könnten die Vorzeichen nicht besser stehen. Während andere Vereine ihren Kader Jahr für Jahr munter durcheinander würfeln, setzen die Verantwortlichen in Paderborn auf Kontinuität. Der Vize-Meister der vergangenen Saison - Aufsteiger Eisbären Bremerhaven behauptete sich allein aufgrund des besseren direkten Vergleiches - trennte sich »nur« von Kapitän Stefan Schey und Steffen Hummelt (beide Benslips Baskets Salzkotten) und verpflichtete Michael Buse sowie Jimmy James. Keine Ergänzungen, sondern absolute Verstärkungen. Der 24-jährige Buse (2,07 m/Center) war in der Vorserie im Trikot Nördlingens zweitbester deutscher Werfer der 2. Liga Süd. Der 23-jährige James (1,98 m/Forward) wechselte vom Erstligisten SV Tübingen an die Pader. »Mit Michael und Jimmy sind wir wesentlich tiefer und damit besser besetzt als im vergangenen Jahr«, sagt Trainer Doug Spradley. Das sehen seine coachenden Kollegen nicht anders. Titelfavorit? Die Schröno Baskets - und dann kommt erstmal lange nichts. Eine Ausgangslage, die nicht nur Vorteile birgt. »Gegen uns wird jeder mit einer Extraportion Ehrgeiz ins Spiel gehen. Gegen den großen Favoriten will jeder die Überraschung schaffen«, sagt der neue Kapitän Karsten Kemna. Auch Essens Trainer Markus Zilch (Spielbeginn: 19.30 Uhr, »Am Hallo«) hätte »natürlich nichts dagegen, zum Auftakt für eine Sensation zu sorgen«, konzentriert sich aber darauf, seine Ehrfurcht vor einem vermeintlich übermächtigen Kontrahenten in Worte zu fassen: »Paderborn ist mit Sicherheit gleich mehrere Nummern zu groß für uns. Unter normalen Umständen ist da nichts zu machen.« Zilch weiß aber auch, was war. Bereits in der Vorsaison startete Essen gegen Paderborn und schrammte gar im Sportzentrum Maspernplatz nur knapp an einer Überraschung vorbei (82:87). Obwohl die Schröno Baskets die Kräfteverhältnisse im Rückspiel (111:70) eindrucksvoll wieder gerade rückten, hat Doug Spradley vor den Schwarz-Weißen großen Respekt: »Die Startformation der Essener kann sich sehen lassen. Wenn wir denen nur ein bisschen zu viel Freiraum gönnen, wird das ein ganz schweres Spiel für uns.« Doch obwohl Jimmy James nach überstandener Knieverletzung (Spradley: »Er ist bei 75 Prozent«) und Steve Esterkamp (Mandelentzündung, »80 Prozent«) noch nicht ganz genesen sind, gibt es für die Schröno Baskets nur eine Devise: Mit einem Auswärtssieg den ersten kleinen Schritt auf dem langen Weg zum Titelgewinn setzen.
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