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Private finanzieren
öffentliche Bauten

Goldbeck und Commerzbank informieren

Von Bernhard Hertlein
Bielefeld (WB). Zehn bis 20 Prozent, schätzt Anselm Schuhmann, Geschäftsführer der Bielefelder Firma Goldbeck Gebäudemanagement, können Gemeinden sparen, wenn sie neben dem Bau auch die Unterhaltung öffentlicher Gebäude in private Hände geben.

Heute treffen sich in Bielefeld 50 Bürgermeister und Kämmerer überwiegend aus OWL, um sich auf Einladung der Commerzbank über Möglichkeiten öffentlich-privater Partnerschaft (Public Privat Partnership, PPP) zu informieren. Angesichts leerer Kassen findet dieses Mittel der Finanzierung von Schulen, Kindergärten, Sporthallen, Rathäusern, Finanzämtern und Justizgebäuden immer mehr Anhänger. NRW spielt nach Aussage von Heike Hupe, Kommunalbeauftragte der Commerzbank, in Deutschland den Vorreiter.
Schuhmann berichtete gestern im Vorfeld der heutigen Veranstaltung vom ersten PPP-Projekt in NRW, dessen Bauphase Goldbeck inzwischen abgeschlossen hat. Mit Schuljahresbeginn nahm die Stadt Münster im August drei Sporthallen in Betrieb, die von dem Bielefelder Unternehmen innerhalb eines Jahres errichtet worden waren. Der Bau und die Unterhaltung in den kommenden 30 Jahren kosten die Kommune insgesamt 15 Millionen Euro, finanziert durch die Commerzbank. Die Stadt zahlt jährlich 775 000 Euro. Der Standard für die Serviceleistungen liegt genau fest. Risiken bei einer eventuellen Insolvenz des privaten Partners bestehen so gut wie nicht: Die Hallen sind schon jetzt im Besitz der Stadt Münster.
Derzeit verhandelt Goldbeck über neue Projekte. Als Beispiele nannte Schuhmacher gestern ein Schulprojekt in Barleben bei Magdeburg, ein Finanzdienstleistungszentrum in Kassel-Altmarkt, einen Schulneubau in Twistringen bei Achim und ein Justizzentrum im Chemnitzer Stadtteil Kaßberg.

Artikel vom 28.09.2005