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Frische Dinkelbrezeln
und Leberkäsebrötchen

Erntedank: Handwerk und Landwirtschaft Hand in Hand

Von Burgit Hörttrich und
Bernhard Pierel (Fotos)
Bielefeld (WB). Dem Verbraucher zeigen, wie er sich gesund ernähren kann, Vertrauen schaffen und damit Arbeitsplätze sichern - das sind Anliegen von Handwerk und Landwirtschaft, die zum Erntedank auf den Jahnplatz einladen. Am Samstag, 1. Oktober, von 10 bis 18 Uhr, findet zum dritten Mal ein Probier- und Informationstag unter dem Motto »Das Gute liegt so nahe« statt.

Veranstaltet wird der Aktionstag von der Kreishandwerkerschaft, dem Landwirtschaftlichen Kreisverband und der Landjugend; mit dabei sind auch die Bielefelder Gartenbaubetriebe.
Das wird geboten: Landfrauen verkaufen bunte Erntesträuße, es gibt Kürbissuppe, für Kinder einen Treckerparcours, Kälber zum Anfassen, die Fleischer, so Obermeister Stefan Kohring, bieten unter anderem Hausmacherspezialitäten und Leberkäsebrötchen an, zudem wird frische Fleischwurst geräuchert. Die Bäcker, so Kreishandwerksmeister und Innungs-Obermeister Hans-Günter Lamm, sein Stellvertreter Hanno Lechtermann und die Bäckermeister Volker Ruwe und Bernd-August Böndel würden so genannte Marktmicken verkaufen - Brötchen mit Rosinen, Sonnenblumenkernen und Haferflocken - dazu Dinkelkuchen, Dinkelbrezel mit Schmandfüllung und Pfefferstangen; zudem gebe es allerlei Brotsorten zu probieren - und als Laib zu kaufen. Siegfried Eberlein (Meyer zu Drewer) möchte zeigen, dass in Bielefeld das Gemüse quasi vor der Haustür der Verbraucher wächst: »Kurze Wege, hohe Qualität.« Am Samstag angeboten werden unter anderem Kürbisse, Tomaten, diverse Kohlsorten, Kartoffeln.
Hans-Jürgen Kleimann, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes, und Heinrich Dingerdissen ist es wichtig, an Erntedank die Lebensmittel als »Mittel zum Leben« wieder in den Blickpunkt zu rücken. Sie räumen offen ein: »Discounter machen Landwirtschaft und Handwerk das Leben schwer.« Hans-Günter Lamm und Stefan Kohring nennen Beispiele: »In Bielefeld gab es vor 25 Jahren noch 160 Bäckereien, heute sind es 25 und es gab 120 Fleischereien, heute sind es noch 15.«
Sie bedauern, dass der Verbraucher sich mehr und mehr am (günstigen) Preis orientiere und immer weniger an der Qualität der Produkte. Lamm: »In Deutschland gibt es 300 Brotsorten, 650 Käse- und 1500 Wurstsorten - noch.« Deshalb werde die Erntedankaktion auch dazu genutzt, die Verbraucher zu informieren. Die Organisatoren sind sicher: »Das Interesse der Kunden ist groß - der Erfolg der Vorjahre war für uns Motivation für eine Neuauflage unter der Erntekrone.«

Artikel vom 28.09.2005