28.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Luise (Paula Kalenberg) versteckt sich vor Wurm (Detlev Buck). »Kabale und Liebe« ist am 3. und am 9. Oktober (3sat/ZDF) im TV zu sehen.Paula Kalenberg ist als Schauspielerin viel gefragt. Zurzeit dreht sie den Film »Die Wolke« in Bayern, Hessen und Belgien.Fotos: Borgmeier/ZDF

Kabale und Liebe nach
dem Ende der Schulzeit

Paula Kalenberg (18) spielt fast nur Hauptrollen


Von Burgit Hörttrich
Bielefeld (WB). Als Achtjährige teilte sie, wie tausende anderer Mädchen ihres Alters auch, ihrer Mutter Kristina aus tiefster Überzeugung mit, sie wolle Schauspielerin werden. Als Teenager spielte sie Szenen aus ihren liebsten TV-Seifenopern vor dem Spiegel nach. Inzwischen ist Paula Kalenberg 18 und sie zählt zu den meistgefragten jungen Schauspielerinnen in Deutschland. Als Luise in Friedrich von Schillers Trauerspiel »Kabale und Liebe«, von Leander Haußmann verfilmt, ist sie zunächst am 3. Oktober in 3sat (20.15 Uhr) zu sehen, am 9. Oktober, 22 Uhr, im ZDF.
Die zierliche Paula Kalenberg - sie ist nur 1,58 Meter groß - hat im Sommer die Bielefelder Rudolf-Steiner-Schule abgeschlossen und will jetzt eine Schauspielausbildung absolvieren - am liebsten entweder in Berlin oder in Dublin. Wenn sie denn dazu kommt. Es mangelt ihr nämlich nicht an Angeboten, sie wird meist in Hauptrollen besetzt. Wie in dem Kinofilm »Die Wolke«, der seit Ende August in Bayern, Hessen und Belgien gedreht wird. 42 Drehtage bis Ende Oktober für die junge Bielefelderin.
Gregor Schnitzler verfilmt mit »Die Wolke« den gleichnamigen Jugendbestseller von Gudrun Pausewang. Erzählt wird die Geschichte von zwei Jugendlichen (Paula Kalenberg und Franz Dinda), die wegen eines atomaren Supergaus ihre Heimat Hals über Kopf verlassen. Der Film soll im März 2006 in die Kinos kommen.
Nach Hause, nach Bielefeld, hält Paula Kalenberg regelmäßig Kontakt, ihre Mutter besucht sie so oft es möglich ist - zum Beispiel, wenn wie jetzt »Die Wolke« in Bayern gedreht wird.
Begonnen hat die Karriere der jungen Frau mit einem Casting-Aufruf 2001 im Radio. Paula Kalenberg schickte eine, wie sie selbst sagt, »völlig laienhafte Bewerbung« ab, bekam aber trotzdem kurz darauf einen Anruf einer Künstleragentur und wenig später das erste Rollenangebot. An der Seite von August Zirner und Hannes Jaenicke spielte die damals Vierzehnjährige die Titelrolle in dem TV-Film »Hanna, wo bist du?«. Als Hanna wurde sie von einem Psychopathen in einem Verlies gefangen gehalten, in dem Krimi »Der Puppengräber« quälte sie ein Mädchenmörder, in der Kölner »Tatort«-Folge mit dem Titel »Bermuda« spielte sie eine Millionenerbin, der der besten Freundin nach dem Leben trachtet. Diese Produktionen bewältigte Paula Kalenberg überwiegend während der Schulferien, wollte ein »normales Leben« ohne Starrummel. 2004 folgten Filme wie »Die Ärztin«, »Der Stich des Skorpions« und »Durch Liebe erlöst« - ein Herzschmerz-Drama mit heiteren Momenten und großem Ausstattungsaufwand.
Ähnlich wie »Kabale und Liebe«: Regisseur Leander Haußmann bot für den Film, der an Original-Schauplätzen gedreht wurde, mit August Diehl, Götz George, Katharina Thalbach und Katja Flint ein Star-Ensemble auf.
Die ach so skandalöse Handlung: Präsidentensohn Ferdinand fensterlt bei Luise, eben Paula Kalenberg. Luises und Ferdinands Liaison hat kein Happyend. Nur im Traum eilt das Liebespaar befreit über die Wiesen. . .
Die junge Frau wird für ihre Leistung bereits über alle Maßen gelobt: »Bis zum Scheitel von Freiheitsliebe erfüllt, ein Unschuldsengel, der im Film noch ein paar Jahre jünger wirkt als seine 18 Jahre. . .«

Artikel vom 28.09.2005