28.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Die Hilde kriegt das mit«

Drei Musicals erinnern in Berlin an Hildegard Knef

Berlin (dpa). Ballung der künstlerischen Ereignisse: Mit gleich drei Musicals wird in Berlin an Hildegard Knef erinnert, die am 28. Dezember 80 Jahre alt geworden wäre.

Die Vielzahl der Aktionen zeige, dass »Hilde« weiterlebe, sagte Witwer Paul von Schell gestern im Filmmuseum am Potsdamer Platz. »Ich glaube auch, die Hilde kriegt das mit und ist sehr ÝhappyÜ darüber.« Hildegard Knef starb am 1. Februar 2002.
Im Berliner Hansa-Theater wird vom 21. Oktober an das Musical »Der geschenkte Gaul« gezeigt, das Knef noch vor ihrem Tod zusammen mit ihrem Mann geschrieben hat.
Das Stück basiert auf der gleichnamigen Autobiografie von Knef, die nicht nur schauspielerte, sondern auch schrieb, sang und malte.
»Das Faszinierende an ihr ist, dass sie so viele Facetten hat«, sagte von Schell. Aber: »Das Wichtigste und Höchste für sie war das Schreiben. Da ist eine gewisse Tiefe in dem, was sie geschrieben hat«, sagte der Witwer. »Sie hat unglaublich hart gearbeitet und eigentlich nie gemeckert. Sie war ein toller Mensch.«
Im Berliner Schiller-Theater ist vom 11. Oktober an das Stück »So oder so - Hildegard Knef« von und mit Gilla Cremer zu sehen. »Für mich soll's rote Rosen regnen« heißt der dritte musikalische Abend. In dem Porträt von James Lyons trifft der 50-jährige Weltstar beim Blick in den Spiegel die junge Hildegard Knef wieder.
Das Filmmuseum Berlin zeigt vom 24. November an eine große Hommage an Hildegard Knef, die als erste deutsche Schauspielerin nach dem Zweiten Weltkrieg international bekannt wurde, umjubelter Broadwaystar war und mit ihrem Film »Die Sünderin« in Deutschland einen Skandal auslöste. In der Schau sind sind unter anderem ihre Show-Kleider zu sehen. Außerdem werden bislang unveröffentlichte Fotos und die Briefwechsel mit der Schauspielerin Marlene Dietrich, dem Erfolgsschriftsteller Henry Miller und dem deutschen Dramatiker Carl Zuckmayer (»Der Hauptmann von Köpenick)« gezeigt.
www.filmmuseum-berlin.de

Artikel vom 28.09.2005