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Fahrzeugbrief hat ausgedient

Kfz-Zulassungsstelle gibt vom 4. Oktober an neue Bescheinigungen aus

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Fahrzeugschein und Fahrzeugbrief haben ausgedient. Wer vom 4. Oktober an in der Bielefelder Kraftfahrzeugzulassungsstelle an der Große-Kurfürsten-Straße ein Fahrzeug an- oder ummeldet, erhält eine neue, EU-einheitliche Zulassungsbescheinigung.

Deren erster Teil entspricht dem bisherigen Fahrzeugschein, Teil 2 ersetzt den Fahrzeugbrief. »Alte Papiere müssen aber nicht umgetauscht werden«, betont Manuela Brock-Schniedermann, stellvertretende Leiterin der Zulassungsstelle. Die neuen Papiere werden für ältere Fahrzeuge erst bei Um- oder Abmeldungen ausgestellt.
Die neue Zulassungsbescheinigung soll fälschungssicherer sein als die bisherigen Papiere. Dafür sorgen fluoreszierende Fasern, Wasserzeichen und so genannten Mikroschriften. Die Bescheinigung enthält außerdem europaweit einheitliche Codes. So ist unter dem Buchstaben »B« stets der Tag der Erstzulassung vermerkt, unter »E« die Fahrzeug-Identifizierungsnummer, unter »T« die Höchstgeschwindigkeit.
Die zusätzliche Sicherheit macht die Bescheinigung aber auch teurer - aber »nur« um 70 Cent. Eine Neuzulassung kostet statt bisher 25,40 Euro künftig 26,40 Euro. Eine Ummeldung schlägt mit 18,60 statt bisher 17,90 Euro zu Buche. Allerdings wird bei der Ummeldung vom 4. Oktober an auch Teil 2 der Zulassungsbescheinigung neu ausgestellt, die den Fahrzeugbrief ersetzt. Dafür werden zusätzlich 4,10 Euro fällig. »Die Kfz-Zulassungsstelle verdient daran nichts«, sagt Brock-Schniedermann. »Wir geben lediglich die Einkaufspreise für die neuen Papieren weiter.«
Eine Ausnahme von der Neuregelung bilden zulassungsfreie Fahrzeuge wie zum Beispiel Bootsanhänger. Für sie sind Teil 1 der Zulassungsbescheinigung ausreichend.
Während die zusätzliche Sicherheit der neuen Papiere allenthalben gelobt wird, gibt es aber auch Kritik an den neuen Zulassungsbescheinigungen. So können künftig nur noch zwei Halter namentlich eingetragen werden. Nach Ansicht des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) »verwische« so die »Biografie« eines Autos, da darüber hinaus nur die Anzahl sämtlicher Halter angeführt werde. Es werde leichter, Unfälle zu vertuschen. Auch technische Angaben etwa zur Reifengrößen müssen nicht mehr gemacht werden.

Artikel vom 27.09.2005