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»Unsere Fans
sind super
geduldig«

Trainer lobt Anhänger

Bielefeld (WB/dis). Wer Leidenschaft vermissen lässt, erntet Liebesentzug: Arminias Fans kehrten ihren Lieblingen den Rücken. Sie waren bedient. Nicht so sehr von den nackten Zahlen. 0:2 gegen Gladbach - okay, kann passieren. Doch dass die Spieler ihr Kämpferherz vermissen ließen, nahmen die Anhänger den Arminen krumm.
Liebe kann weh tun: ein trauriger Zaungast in der SchücoArena. Foto: Carsten Borgmeier

In Bielefeld ist es guter Brauch, dass sich die Spieler nach getaner Arbeit - egal mit welchem Resultat - auf eine Stadionrunde begeben, um ihren Fans zu applaudieren und sich so für deren Unterstützung erkenntlich zu zeigen. So geschehen auch nach der Partie gegen Mönchengladbach. Nur dass fast niemand mehr die tapfer in die Hände klatschenden Arminen registrierte. In Nullkommanix waren die Stehplatzränge fast leergefegt. So was hatte man in Bielefeld schon lange nicht mehr gesehen.
Thomas von Heesen brachte für die Reaktion der Zuschauer in den Stehblöcken Verständnis auf: »Unsere Fans haben große Ausdauer. Wir sind in der Pflicht, ihnen mit harter Arbeit etwas zurückzugeben.« Überhaupt kein Verständnis hatte der DSC-Trainer dagegen für die mangelnde Risikobereitschaft seiner Spieler. »Ich darf doch eine Eins-gegen-Eins-Situation gegen Jeff Strasser nicht abbrechen, sondern muss draufgehen. Unsere Zuschauer sind super geduldig. Ich kann als Spieler nichts falsch machen.«
Mathias Hain kommentierte das offenbar angeknackste Spieler-Zuschauer-Verhältnis so: »Die Leute hier wissen doch genau, dass Herzblut und Leidenschaft diese Mannschaft auszeichnen. Warum wir beides nicht in die Waagschale geworfen haben, weiß ich auch nicht.« Aber eines wusste der Torwart ganz sicher: »Es gibt noch genügend Punkte zu holen, und das werden wir auch tun.« Hoffentlich lassen die Arminen ihren Kapitän nicht im Stich.

Artikel vom 27.09.2005