Von Andrea Pistorius Paderborn (WB). 5000 Besucher wurden bereits in der ersten Hälfte der vielbeachteten »Musica sacra«-Festspiele in Paderborn gezählt. Die Veranstalter rechnen mit der doppelten Gesamtzahl, da vier Spitzenkonzerte noch bevorstehen.
Erstmals in der Geschichte der Domstadt wird in einer ihrer Kirchen eine Oper aufgeführt. Das Landestheater Detmold zeigt am kommenden Freitag um 20.30 Uhr in der Abdinghofkirche Benjamin Brittens musikalische Parabel »Die Jünglinge im Feuerofen«, die auf alttestamentarischen Texten beruht. »Die erste Hauptprobe war schon sehr eindrucksvoll«, versichert Kulturamtsleiter Christoph Gockel-Böhner, der gemeinsam mit Intendant Prof. Dr. Gerhard Ortner die Festspiele leitet. Regisseur Frank Düwel wird sich in seiner Inszenierung wie von Britten vorgesehen an der japanischen Tradition des Nô-Theaters orientieren und dabei auch weitestgehend auf Kulissen verzichten. Sie werden durch eine effektvolle Lichtregie ersetzt. Nur selten ist die »Deutsche Messe« von Franz Schubert in ungekürzter Fassung zu hören. Der »Arnold Schoenberg Chor« aus Wien unter der Leitung von Erwin Ortner wird das Werk mit Bläserbegleitung am Samstag, 19.30 Uhr, in der Marktkirche nicht nur im Original, sondern auch mit zeitgenössischen Ergänzungen aufführen. Unterbrochen werden die acht Teile der Messe durch gesprochene und gesungene Texte von Erich Rentrow, gerahmt werden sie durch Orgelimprovisationen des Wiener Hochschullehrers Wolfgang Sauseng. Das Besondere der »Musica sacra«-Festspiele in Paderborn ist die Berücksichtigung spiritueller Musik aus allen Zeiten und Kulturkreisen. So wird sich am Sonntag um 18 Uhr in der Kulturwerkstatt der »Klangkosmos Islam« öffnen, wenn Musikgruppen aus der Türkei, aus Ägypten und aus dem Maghreb mit landestypischen Instrumenten ihrer Frömmigkeit Ausdruck verleihen. Zum Abschluss des Festivals erklingt am kommenden Montag um 18 Uhr in der Paderhalle das Oratorium »König David« von Honegger (Karten im Ticket-Center: Ruf 05251/299 750). www.musicasacra-paderborn.de
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