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DHB-Team macht sich fein

Handballerinnen absolvierten Kurzlehrgang in Halle

Halle (WB/o.k.). Gestern stand Einkleiden auf dem Trainingsprogramm. Bei Gerry Weber suchten sich die Damen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft ein Outfit nicht nur für die WM in St. Petersburg aus.

Das Team, das seit Sonntag im Sportpark-Hotel wohnt und heute wieder abreist, absolvierte allerdings auch ernste Trainingseinheiten. Dafür sorgte das Übungsleitergespann Armin Emrich (Chef seit Februar), Heike Schmidt (Co seit Juli) und Andreas Thiel. Den »Hexer« hatte Emrich zurück geholt. Gleich drei Übungsrunden standen für die sechs Torfrauen auf dem Programm. Thiel, Meister im Understatement, über seine Comeback-Gründe im Frauenkader: »Ich glaube, ich habe hinreichend Kompetenz in diesem kleinen Bereich. Und es macht mir Spaß, mit den Mädels zu arbeiten.« Der Jurist aus Köln traut dem Team trotz des Umbruchs die Hauptrunde, drei der Vorrunde kommen weiter, während der WM in Russland (5. - 18. Dezember) zu, und »wenn sie nicht zu viele Minuspunkte mitnehmen, es gelingt von Spiel zu Spiel zu denken, dann ist ein Platz unter den ersten sechs drin«.
Teil des Umbruchs ist auch Heike Schmidt, die in der letzten Saison noch für den VfL Oldenburg gespielt hatte und vor elf Monaten als Kapitän der Nationalmannschaft beim ersten Besuch in Halle an Bord war. Schmidt: »Eigentlich wollte ich ja meine Karriere richtig beenden. Aber dann kam dieses interessante Angebot. Und dieses Handball-Umfeld macht mir einfach Spaß.« Mittlerweile denkt sie auch nicht mehr als Spielerin: »Der Sprung auf die andere Seite geht schnell. Aber ich glaube, ich kann beide Seiten gut verstehen.«
Der Chef im Ring ist Armin Emrich. Der Ex-Nationalspieler, Ex-Bundestrainer Männer und Fachleiter Sport beim Oberschulamt in Freiburg, schätzt Teamgeist - bei Mannschaft und Führung. Aber auch Leistungsdruck. So setzt er sich ebenfalls die Hauptrunde als Ziel für seine erste Frauen-WM.
Und er bot Gerhard Weber gestern eine Wette an: Emrich will in Zusammenarbeit mit dem Team um Ralf Weber beweisen, dass die Handball-Frauen 11 000 Zuschauer ins Gerry Weber Stadion locken könnten. Verliert der Modemacher will er den Damen die Vorzüge des Golfspiels näher bringen.

Artikel vom 27.09.2005