Mailand (dpa). Ein Gericht in Mailand hat den italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi in einem Prozess wegen Bilanzfälschung freigesprochen. Das Gericht begründete dies gestern mit dem Hinweis, bei den Vorwürfen aus den 90er Jahren handele es sich nach dem Gesetz »nicht mehr um Verbrechen«. Das Regierungslager Berlusconis hatte - ungeachtet massiver Proteste - im Jahr 2002 das Gesetz zur Bilanzfälschung abgeändert. Auch drei Manager von Berlusconis Unternehmen Fininvest wurden freigesprochen. Bei den Vorwürfen ging es vor allem darum, dass die Finanzholding Fininvest Schwarzgelder an politische Parteien abgezweigt haben soll. »Berlusconis Freispruch ist ein Skandal«, sagte er frühere Anti-Korruptions-Staatsanwalt Antonio Di Pietro.